Peridot Ring

Von David Webb

Es mag wenig überraschen, dass ein Juwelier, der Elizabeth Taylor, Jacqueline Kennedy und Barbra Streisand zu seinen Kunden zählte, nicht gerade für dezenten Glamour bekannt ist. Als der in North Carolina geborene David Webb (1925-75) 1948 zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Nina Silberstein in Manhattan sein gleichnamiges Unternehmen gründete, war er ein Unbekannter in einer Stadt, in der Tiffany & Co. und Harry Winston bereits vertraute Namen waren. Webb war entschlossen, sich als Juwelier einen Namen zu machen und hob sich von der Masse ab, indem er auf zarte, subtile Stücke verzichtete und stattdessen kühne, farbenfrohe Kugeln mit kreativen Kombinationen aus Metallen und Edelsteinen entwarf. Sein Peridot-Ring ist da keine Ausnahme. 

Obwohl er in der Schmuckmanufaktur seines Onkels in der Heimat in die Lehre gegangen war und einen Kurs in künstlerischer Metallbearbeitung belegt hatte, war Webb ein reiner Autodidakt. Als Teenager ging er nach New York, und als er in seinen 20ern war, arbeitete er bereits im Diamond District und knüpfte wichtige Kontakte – wie zum Beispiel zu der französischen Prominenten Antoinette Quilleret, die ihn bei der Eröffnung seines Geschäfts unterstützte. Er fand die Inspiration für seine Arbeit in einer Vielzahl von Quellen, tauchte in die Wunder des Metropolitan Museum of Art ein und studierte Bücher über die natürliche Welt, die später die Designs desTiger-Rings und desCurly-Lion-Armbands in seiner Animal-Kingdom-Kollektion inspirieren sollten. Webb interessierte sich auch sehr für Kunst und Kulturen aus aller Welt. 

Das Herzstück des Peridot-Rings ist der namensgebende Stein, der auf das alte Ägypten zurückgeht. Er ist rechteckig geschliffen und in eine Sockel aus gehämmertem, 18-karätigem Gold gefasst. Der Stein ist an allen vier Seiten von Platinrillen umgeben, die mit Brillanten besetzt sind. Das gehämmerte Gold, die schillernden Diamanten und der Facettenschliff des Peridots verleihen dem Schmuckstück eine einzigartige Textur. Eine betörende Kombination aus modernen und klassischen Elementen - wie die verschiedenen Fassungsarten, das geteilte Band und Webbs charakteristisches gehämmertes Gold - machen ihn aus jedem Blickwinkel faszinierend und zum ultimativen Gesprächsobjekt.

Der Peridotstein wurde auf der Insel Topazio im Roten Meer abgebaut und taucht bereits 1500 v. Chr. in Papyrusschriften auf. Viele moderne Gelehrte vermuten, dass einige der Smaragde, mit denen sich Kleopatra schmückte, Peridote gewesen sein könnten, deren Farbe von Smaragd bis Olivgrün reicht. Ein solches Erbe für den Peridot-Ring scheint angesichts Webbs eigener Faszination für fremde Kulturen und seiner tiefen Liebe zur Geschichte sehr passend zu sein. "Schmuck und Kunstgegenstände, die 4.000 Jahre alt sind, sind neuer als alles, was wir heute haben", sagte er einmal.