Mit seiner bauchigen Fiberglasschale und den prallen Lederkissen sieht der Sessel Elda aus, als gehöre er zu einer Filmkulisse aus den 1970er Jahren. Genau dort finden Sie ihn – das Stück feierte sein Spielfilmdebüt 1977 in dem James-Bond-Film Der Spion, der mich liebte. Der Stuhl wurde von Cesare "Joe" Colombo (1930-71) entworfen, einem italienischen Künstler, der zum Industriedesigner wurde und für seine retro-futuristischen Werke bekannt ist. Colombo begann seine Karriere als Künstler als Student der Malerei an der Accademia di Belle Arti di Brera in Mailand, bevor er an der Polytechnischen Universität Architektur studierte. In den 1950er Jahren fand Colombo eine Heimat in der Bewegung des Abstrakten Expressionismus und schuf Gemälde und Skulpturen, die in ganz Europa ausgestellt wurden.

Colombos Schwerpunkt verlagerte sich auf das Design, als er das Familienunternehmen, eine Firma zur Herstellung von Elektrogeräten, übernahm, wo er mit industriellen Produktionstechniken experimentierte. Im Jahr 1962 eröffnete er ein eigenes Architektur- und Designbüro. Colombo konzentrierte sich auf futuristische Wohnsysteme, die von den technologischen Fortschritten des Weltraumwettlaufs inspiriert waren, und entwarf alles von Klimaanlagen über Geschirr bis hin zu Möbeln, von denen der Elda-Stuhl von 1963 am bekanntesten ist.

Der nach Colombos Frau benannte Elda-Stuhl wurde so entworfen, dass er den Sitzenden vollständig umgibt, als ob er ihn umarmen würde. Der Designer stellte sich den Stuhl als einen Ort vor, an dem man es sich zu Hause gemütlich machen und von dem aus man die digitale Technologie nutzen kann, um mit der Welt in Kontakt zu treten – wie sich herausstellt, hatte Colombo eine beeindruckende Weitsicht. Ein Jahr nach seinem Tod wurde Colombos Designwerk in die Ausstellung "Italy: The New Domestic Landscape" im Museum of Modern Art in New York City gezeigt.