Schlichtheit mit einem Lächeln: Mit diesen Worten lässt sich die Stehleuchte Chiara und die Arbeit ihres Designers Mario Bellini (geb. 1935) treffend beschreiben. Bellini, ein Visionär mit Vorliebe für praktische Experimente, begann seine Leuchte 1964 mit Modellen aus gerolltem Papier und endete, in seinen eigenen Worten, als "eine nonnenförmige Lampe, die das Licht aus ihrem weißen Hut kommen lässt".

Bellini, der für seine offen anthropomorphen und doch raffinierten Entwürfe bekannt ist, studierte Architektur an der Polytechnischen Universität von Mailand . Er machte 1959 seinen Abschluss und fand schnell einen Platz in der florierenden Designszene der norditalienischen Stadt. Im Jahr 1963 eröffnete Bellini ein eigenes Designbüro und wurde Chefberater für Industriedesign bei Olivetti. In den folgenden Jahren wurde Bellini mehrfach mit dem Compasso d'Oro ausgezeichnet, war als Berater für Automobildesign tätig, gab die Designzeitschrift Domus heraus und schuf Objekte, die eine Reihe von Bereichen abdecken. Er entwarf Bürostühle für Vitra und Leuchten für Artemide, Erco und FLOS, den risikofreudigen italienischen Hersteller, der für 2019 die Wiedereinführung der Stehleuchte Chiara (und einer Tischversion) angekündigt hat. 

Die originelle Stehleuchte Chiara von Bellini hat die Form einer eleganten Säule aus einem einzigen großen Edelstahlblech und wird von einer sanft geschwungenen Haube gekrönt, die als Diffusor dient. Während die äußere Oberfläche poliert ist, ist das Innere der Leuchte weiß emailliert, was eine warme und leuchtende Verteilung des Lichts unterstützt, das von der Quelle im Sockel der Leuchte ausgeht. Die Stehlampe Chiara repräsentiert Bellinis humanistischen Fokus auf unsere taktilen Erfahrungen mit einem Objekt. Sie ist auch ein zeitloser Bestandteil seines beeindruckenden Design-Erbes.