Der 1943 vorgestellte Risom Lounge Chair war eines der ersten Möbelstücke, die der legendäre Hersteller Knoll in Auftrag gab und produzierte. Es handelt sich um das Werk von Jens Risom (1916-2016), der 1939 gerade erst aus seinem Heimatland Dänemark in die Vereinigten Staaten gezogen war.

Risom war zu diesem Zeitpunkt bereits Absolvent der Wirtschaftsschule und hatte bei dem dänischen Architekten und Designer Kaare Klint an der Kopenhagener Hochschule für industrielle Kunst und Design studiert (Hans Wegner, zu dessen vielen ikonischen Kreationen auch der Wishbone-Stuhl gehört, war einer seiner Klassenkameraden). In New York City fand Risom Arbeit als Innenarchitekt, bevor er sich als Möbelbauer und Textildesigner selbstständig machte , als er Hans Knoll kennenlernte, der sein Unternehmen erst wenige Monate zuvor gegründet hatte und Inventar benötigte. Im ersten Knoll-Katalog waren 15 der 25 aufgeführten Stücke Risom-Entwürfe, und ein Jahr später folgte der Risom-Sessel.

Aufgrund der Rationierung von Materialien während des Zweiten Weltkriegs nutzte Risom überschüssige Fallschirmgurte für die Konstruktion seines Stuhls, indem er die gewebten Gurte mit einem geschwungenen Birkenholzrahmen verband. Das Design war sofort für Büroeinrichtungen beliebt und gilt als ausschlaggebend für die Einführung des untertriebenen dänischen Modernismus in den USA.

Heute stellt Knoll den einfachen, aber robusten Risom Lounge Chair weiterhin her, und er befindet sich in der ständigen Sammlung des Museum of Modern Art in New York.