Jean Dubuffet

Oreilles gardees, von P.A. Benoit. Paris: PAB, 1962.

1962

Jean Dubuffet war ein bahnbrechender französischer Künstler, der für seine Drucke sowie für seine Ur-Figuren und Skulpturen mit volkstümlichen Motiven bekannt ist. 

Dubuffets Einführung des Begriffs Art Brut oder rohe Kunst, der sich auf die Kunst von Kindern, Gefangenen und Geisteskranken bezog, war eine Reaktion auf das, was er "art culturel" oder raffinierte Kunst nannte. Er wollte mit der Tradition brechen, indem er rudimentäre Markierungen und Emulsionen aus Sand, Teer und Abfall verwendete, wie in seinem Werk Grand Maitre of the Outsider (1946) zu sehen ist. 

"Ein Kunstwerk ist meiner Meinung nach nur dann von Interesse, wenn es eine unmittelbare und direkte Projektion dessen ist, was in der Tiefe des menschlichen Wesens geschieht", so der Künstler. "Ich glaube, dass wir nur in dieser Art Brut die natürlichen und normalen Prozesse des künstlerischen Schaffens in ihrem reinen und elementaren Zustand finden können."

Geboren am 31. Juli 1901 in Le Havre, Frankreich, studierte Dubuffet an der Académie Julian in Paris. Zu seinen Schulkameraden gehörten Raoul Dufy, Suzanne Valadon, und Fernand Léger. 1918, nach nur sechsmonatiger Teilnahme am Unterricht, brach Dubuffet das Studium ab. Nachdem er 1924 das Weingeschäft seines Vaters übernommen hatte, kehrte er erst in den frühen 1940er Jahren zur Kunst zurück. Der Künstler formte später die Compagnie de l'Art Brut mit André Breton und Slavko Kopač. 

Dubuffet starb am 12. Mai 1985 in Paris, Frankreich, im Alter von 83 Jahren. Heute befinden sich seine Werke in den Sammlungen des Art Institute of Chicago, des Museum of Modern Art in New York, der National Gallery of Art in Washington, D.C., und des Centre Georges Pompidou in Paris.

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(Biografie bereitgestellt von Lot 180)