Jean Miotte

Jean Miotte – Abstrakte Komposition – Original-Radierung

1998

Jean Miotte war ein französischer Maler, der für seine lyrischen, abstrakten Werke bekannt war, in denen er introspektive Gedanken und athletische Bewegungen kanalisierte. Miotte war Teil der Art Informel-Bewegung und verglich seinen Arbeitsstil mit dem von Jazzmusikern oder Balletttänzern, da er freie Bewegungen in einer strukturierten Praxis einsetzte. Der am 8. September 1926 in Paris geborene Künstler studierte bei Achille-Émile Othon Friesz und Ossip Zadkine im Viertel Montparnasse in Paris. Später, 1961, reiste er nach New York, wo er die modernen Maler Mark Rothko und Robert Motherwell kennenlernte, deren Werke einen großen Einfluss auf Miottes Entwicklung hatten, vor allem die Einbeziehung aggressiver gestischer Formen. Miotte experimentiert mit verschiedenen Medien wie Öl, Acryl, Gouache, Tinte, Radierung, Lithografie und Collage. Die Verwendung von schwarzer Farbe auf weißer oder roher Oberfläche erinnert häufig an Kalligraphie; wenn Farbe auftaucht, reicht sie von Grundfarben bis zu Erdtönen. Kritiker sagen, er sei einzigartig unter den Informel, weil er sich ständig weiterentwickelt, gegen die Wiederholung ankämpft, sich selbst und seine Ausdrucksform in Frage stellt. In den 1990er Jahren begann er mit der Herstellung der derzeit ausgestellten Gemälde, den größten seiner Karriere. Heute befindet sich ein Großteil seiner Werke in der Miotte Foundation, die zum Chelsea Art Museum in New York gehört, sowie in den Sammlungen des Musée d'Art Moderne in Paris, des National Museum of Singapore, des Contemporary Art Museum in Dünkirchen und des Solomon R. Guggenheim Museum in New York, um nur einige zu nennen. In den letzten Jahrzehnten seines Lebens lebte Miotte in Paris, New York und Freiburg in der Schweiz. Er starb am 1. März 2016 in New York.