Jesse Shaw

Amerikanisches Konsumverhalten I

2010

Jesse Shaw (*1980) ist ein Druckgrafiker aus Tennessee, der hauptsächlich mit Reliefdrucken arbeitet, die aus Linoleumblöcken herausgearbeitet werden. Sein Werk steht in der erzählerischen, satirischen, politischen und sozialkritischen Tradition der Druckgrafik. Jess arbeitet derzeit an einer Serie von fünfzig Drucken, die die epische Geschichte Amerikas darstellen. Drucke aus seiner "American Epic"-Serie von Linoldrucken wurden landesweit in Nashville, New Orleans, New York, New Jersey und North Carolina ausgestellt. Als ich meinen ersten Druck machte, wurde meine künstlerische Vision zum ersten Mal greifbar. Nach dem zweiten Druck begann ich zu begreifen, was das Wort "unendlich" für mich bedeuten könnte. Durch die Druckgrafik habe ich vielen Wörtern eine persönliche Bedeutung gegeben, darunter Hingabe, Selbstdisziplin, Ausdauer und Handwerkskunst. Im Jahr 2008 reiste ich zum Dartmouth College in New Hampshire, um Jose Clemente Orozcos Wandbild "The Epic of American Civilization" zu studieren. Als ich das Wandbild persönlich sah, war ich beeindruckt von der Kraft des Werks und verbrachte einen Nachmittag damit, die Bilder zu bewundern. Dieses Wandbild war die erste Inspiration, die mich zu meiner Interpretation der amerikanischen Geschichte motivierte. Dieses Interesse an Orozcos Werk führte mich nach Mexiko, wo ich die mexikanische Druckgrafik und die Werke anderer mexikanischer Wandmaler wie Diego Rivera und David Alfaro Siqueiros studierte. Die Intensität und Aufrichtigkeit der Wandmalereien sowie die Geschichte der politischen und sozialen Ziele der Druckgrafik in Mexiko brachten mich dazu, an Drucken im Stil des Muralismus zu arbeiten. Ich arbeite seit zehn Jahren an der Serie American Epic und habe 29 Drucke fertig gestellt. Die Erzählung des Werks erweitert sich, wenn ich mich weiter mit aktuellen Ereignissen, Geschichte, Kunst, Druckgrafik in anderen Kulturen und mit Themen beschäftige, die für das Geschehen in meiner Arbeit relevant sind. Jedes Stück ist ein eigenes Wagnis, und das finde ich eine sehr spannende Art zu schaffen. Die Arbeiten werden gezeigt, während die Serie die fünfzig Drucke erreicht, aus denen die Sammlung bestehen wird. Neben der Serie habe ich auch andere Medien, Techniken und Kollaborationen als Erweiterung der American Epic-Drucke erforscht.