Lawrence Kupferman

Schwarze Sonne

1966

Lawrence Kupferman wurde in der Gegend von Boston geboren und wurde zu einem der wichtigsten abstrakten Künstler, die in den frühen 1940er Jahren von dort kamen. Kupferman arbeitete in den 1930er Jahren als Künstler für die WPA und entwickelte einen streng realistischen Stil, in dem er viktorianische Häuser und andere detaillierte Architekturbilder darstellte.

Um 1943 begann Kupferman, mehr expressionistische Formen in seine Werke zu integrieren. Schon bald entfernte er sich völlig von den erkennbaren Motiven und wurde endgültig zum abstrakten Maler. Im Jahr 1946 studierte er bei dem einflussreichen deutschstämmigen Künstler Karl Zerbe an der School of the Museum of Fine Arts in Boston. Kupferman besuchte später das Massachusetts College of Art, wo er Professor wurde und 1969 als Leiter der Abteilung für Malerei in den Ruhestand ging. Sein Schwerpunkt lag bis in die späten 1960er Jahre auf abstrakten, maritimen, amöbenartigen Formen - eher angedeutet als streng beschrieben.

Kupferman war in den 1940er Jahren aktiv an einem gewaltigen Schub in der Bostoner Kunstszene beteiligt und schuf eine pulsierende Kunstszene, die es mit New York aufnehmen konnte. Ihm wird das Verdienst zugeschrieben, den Abstrakten Expressionismus nach Boston gebracht zu haben, indem er als kritischer künstlerischer Vermittler zu New Yorker Malern wie Mark Rothko und Hans Hofmann fungierte. Seine Kontakte knüpfte er in Provincetown, Massachusetts, wo er ab 1946 seine Sommer verbrachte. Kupfermans einzigartige Art der Abstraktion fügte sich in den bereits aufkeimenden figurativen Expressionismus in Boston ein, und er stellte in der Boris Mirksi Gallery aus, der wohl wichtigsten Bostoner Galerie zu dieser Zeit. Er war Vorsitzender der Modern Artists Group und gilt als einer der wichtigsten Künstler Bostons, dessen zahlreiche Ausstellungen in der ganzen Welt dazu beitrugen, die Stadt als lebendige Kunstszene zu etablieren.