Richard Anuszkiewicz

Rot II, OP Art-Raumteiler auf Tafel von Anuszkiewicz

1991

"Ich bin daran interessiert", sagte Richard Anuszkiewicz (1930-2020) einmal, "aus einer sehr, sehr mechanistischen Geometrie etwas Romantisches zu machen." Anuszkiewicz versuchte, diese Romantik durch Werke zu erreichen, die leuchtende Farben in geometrischen Konfigurationen nebeneinander stellen. Die von ihm geschaffenen Wahrnehmungseffekte trugen dazu bei, die amerikanische Op Art Bewegung zu definieren.

Anuszkiewicz studierte Farbtheorie in Yale bei Josef Albers und wurde von Albers' Ansatz stark beeinflusst. "Das Bild in meinem Werk wurde immer von dem bestimmt, was ich mit der Farbe erreichen wollte", erklärte Anuszkiewicz 1974 in einem Katalog. "Die Funktion der Farbe wird zu meinem Thema, und ihre Ausführung ist meine Malerei."

Von seinem Mentor unterscheidet er sich jedoch durch die pulsierenden, illusorischen Qualitäten, die er seinem Werk verleiht. Eines seiner berühmtesten Gemälde, Deep Magenta Square (1978), ähnelt zwar von der Komposition her Albers' Serie "Homage to the Square", aber ist in der Art, wie die Streifen, die das zentrale Quadrat umgeben, zu vibrieren und von der Leinwand zu springen scheinen, eindeutig Op-Art.

Anuszkiewicz hat seine gesamte Karriere damit verbracht, optische Effekte durch die Manipulation von Linie und Farbe zu erforschen und dabei spektakuläre und zeitlose Kunstwerke zu schaffen. "Die Arbeit mit grundlegenden Ideen wird immer spannend sein", sagte er 1977. "Und wenn eine Farbe oder Form in irgendeiner Weise visuell aufregend ist, dann wird sie das auch in 10 oder 20 Jahren noch sein."

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