Cécile Plaisance

VANITY FAIR

2016

Inspiriert von den großen Meistern der Fotografie - Avedon, Lindbergh, Newton oder Toscani, um nur einige zu nennen - nutzt Cécile Plaisance den Lentikulardruck, um dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, die Modelle, echte Frauen, Barbies, idealisierte Schönheiten, die uns überall umgeben, an- oder auszuziehen. Diesmal jedoch blicken die Models, ob Mensch oder Puppe, unverblümt in die Kamera, um ihr Recht einzufordern, ihre Reize zu zeigen, zu verführen, zu vergnügen ... mit anderen Worten, um hedonistisch zu leben, ungeachtet der Religion, des männlichen Blicks oder der kulturellen Grenzen. Eine unterhaltsame Hommage an alle Frauen mit dem Humor von Cécile: ein Statement!

Im Laufe ihrer Fotografie verknüpfte Cécile Barbie mit den Frauen von heute - und spielte dabei mit ihrer Weiblichkeit, denn die Ikone nahm viele Leben an, während sie ihren Alltag als Ehefrau, Mutter, Freundin und Geliebte meisterte. Sie tat, was alle Frauen tun, und genoss es in vollen Zügen: kokett in ihrem Cabrio; sexy am Strand; mächtig als Geschäftsführerin ihres eigenen Unternehmens, unabhängig, alterslos und schließlich - so allein, wie schöne Frauen im Leben sein können - keine Stepford-Frau mehr. Cécile fügte dem Barbie-Mix auch Humor hinzu, indem sie sich an Männer wandte, die von ihren Frauen unbedingt Sexualität erwarten, auch wenn sie alltägliche Pflichten übernehmen.

Über den Mythos der Frau als Objekt hinaus erhebt die Künstlerin das Idol unserer kollektiven Kindheit, indem sie die Herausforderungen der heutigen Frauen unterstützt, ihre Rechte, ihre Wünsche und ihre hart erkämpfte Freiheit zu verteidigen. Der Nonnenmantel und die Burka einer verschleierten Frau suggerieren nun, dass sich hinter der äußeren Erscheinung der einen Frau eine andere verbirgt. Das künstlerische Auge von Cécile Plaisance hat von komplexen Feinheiten bis zu kühnen Aussagen alles gefunden. Trotz der Unterschiede in den Kulturen, in Kleidung und Mode und der Vielfalt der eingeschlagenen Wege streben Frauen danach, ihr facettenreiches Leben voll und ganz zu leben, und kein Taliban wird das jemals ändern. Indem sie die Essenz aller Frauen im perfekten Körper einer einzigen einfängt, hat die Künstlerin ein einzigartiges Genre geschaffen, das für alle zugänglich ist. Sie verwendet die Technik der Lentikularfotografie, bei der Bilder übereinander gelegt werden: Je nachdem, wie man vor dem Foto steht, scheint sich Barbie auszuziehen.

Was wäre, wenn Gott eine Frau wäre? "Fuck the rules" ist ihre jüngste Fotoserie, die sich über etablierte Regeln hinwegsetzt und stattdessen eine offene Perspektive bietet, in der Männer und Frauen einander religiös begleiten, wie komplementäre Seelen. Weit entfernt von den mumifizierenden Codes der Religion, lädt uns Cécile Plaisance in eine subtile und sinnliche Freiheit der Sinne ein, in der eine Frau als weiblicher Papst gesehen wird, die alleinige Herrin über ihre eigenen Entscheidungen.

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