(after) Auguste Rodin

Castor und Pollux – Radierung, 1897

1897

Auguste Rodin war ein Franzose, dessen modernistischer Stil die Bildhauerei im 19. Jahrhundert neu definierte, indem er sie vom Akademismus und Neoklassizismus zum Impressionismus und Realismus führte. Seine Arbeiten waren so naturgetreu, dass man ihm vorwarf, Abgüsse von lebenden Körpern herzustellen. Er beschäftigte sich auch mit erotischen und politischen Themen, die zeitgenössische Fragen ansprachen, die von den Akademikern der bildenden Kunst seiner Zeit als unangemessen abgelehnt wurden. Über die Arbeit mit der menschlichen Form sagte er: "Wenn ich vor einem Modell stehe, arbeite ich mit dem gleichen Wunsch, diese Wahrheit wiederzugeben, als würde ich ein Porträt anfertigen. Ich korrigiere die Natur nicht, sondern integriere mich in sie. Sie leitet mich. Ich kann nur mit einem Modell arbeiten. Der Anblick der menschlichen Form stärkt und stimuliert mich. Ich habe eine grenzenlose Bewunderung für den nackten Körper - ich bete ihn an. Ich sage Ihnen ganz offen, ich bin völlig ideenlos, wenn ich nichts zu kopieren habe, aber sobald ich sehe, dass die Natur mir Formen zeigt, finde ich etwas, das ich sagen kann. (Cahmpigneulle 104) In seinen späteren Jahren erhielt Rodin zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem von der Universität Oxford und von der französischen Regierung, wie zum Beispiel den Großoffizier der Verdienstlegion. Viele Bücher wurden über ihn geschrieben, und er wurde eine international bekannte Persönlichkeit. Er arbeitete fast sein ganzes Leben lang regelmäßig und starb 1917 im Alter von 77 Jahren, nachdem er ein Jahr zuvor durch einen Schlaganfall geschwächt worden war.