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1 von 5

(after) Egon Schiele
Handzeichnungenfolio von E. Strache, „Frauenakt, Rückseite der Betrachtung“, Collotyp-Platte

1920

Angaben zum Objekt

nach Egon Schiele (1890 - 1918), ÖSTERREICH "KUNST KANN NICHT MODERN SEIN, KUNST IST URSPRÜNGLICH EWIG." -SCHIELE Egon Schiele, der im Leben und in der Kunst ein echter Bilderstürmer war, wird für seine meisterhafte Zeichenkunst und seine frühzeitige Einsicht in die menschliche Existenz geschätzt. Als Teil der ersten Welle der österreichischen Moderne wurde er von der Wiener Faszination für die Spannung zwischen Leben und Tod (in den Werken Freuds und seiner späteren Interpreten als Eros und Thanatos bekannt) mitgerissen. Das Leben, das mit Anziehung, Liebe, Sexualität und Fortpflanzung identifiziert wird, und der Tod, der durch Verzerrung, Krankheit, Abstoßung und Hysterie repräsentiert wird, erscheinen oft in derselben Komposition und suggerieren so den erschreckenden Lebenszyklus des menschlichen Geistes und Körpers. In seiner jungen Karriere verallgemeinerte Schiele seine Kindheitstraumata, seine blühende Libido, seine Unsicherheiten, Ängste und Sehnsüchte. Seine verzerrten Linien, schrillen Kontraste und flachen Farbflächen zeugen von einem frühen Bündnis mit der Philosophie des Expressionismus und Künstlern, die von der Konventionalität in all ihren Formen unerbittlich frustriert waren. Schieles Werk verkörperte die Orientierungslosigkeit und Verwirrung des Menschen in einer scheinbar absurden Welt, einer Welt, die von Krankheit und Krieg geplagt ist. Es ist auch heute noch von erstaunlicher Aktualität, nicht nur, weil es zur Definition der Moderne beigetragen hat, sondern auch, weil es die dunklen und unabänderlichen Aspekte des menschlichen Daseins aufzeigt. Handzeichnungen, ist eine Kunstmappe, die aus 15 Lichtdrucken nach Originalaquarellen und -zeichnungen von Egon Schiele besteht, von denen vier in Farbe sind. Erschienen im Verlag Eduard Strache, Wien, Prag, Leipzig, 1920, in einer Auflage von 510 Exemplaren: die erste Gruppe mit den Nummern I - X ist von Schiele handsigniert und enthält eine Originalzeichnung von Schiele. Die Kunstbilder wurden von der Kunstanstalt Max Jaffe, Wien, gedruckt; die Mappe mit gedruckten Schriftseiten wurde von der Gesellschaft für Graphische Industrie, Wien VI, gedruckt. Obwohl Egon Schieles Mappe Handzeichnungen erst 1920 posthum veröffentlicht wurde, gibt es Hinweise darauf, dass Schiele nach dem großen Erfolg seiner 1917 in einer Auflage von 400 Exemplaren erschienenen Mappe mit monochromen Druckgrafiken mit dem Titel Zeichnungen bereits nach seinem frühen Tod 1918 eine größere und aufwändigere Fortsetzung plante. Der letzte Druck in Handzeichnungen zeigt einen beeindruckenden Farbdruck einer knienden Frau (Halbakt) aus der Sammlung der Kunsthandlung Richard Lanyi. Dieses Bild war das siebte in Schieles Mappe mit Zeichnungen aus dem Jahr 1917, die von Richard Lanyi herausgegeben wurde. Schieles erster Verleger war offensichtlich mit der Veröffentlichung der Handzeichnungen einverstanden, da er eines der abgebildeten Werke beisteuerte. Er sah auch die Möglichkeit, Schieles Werk von einer rein monochromen Sammlung von Druckgrafiken zu einem noch anspruchsvolleren Portfolio mit farbigen Lichtdrucken zu entwickeln. Ein Exemplar befand sich sicherlich in seiner Galerie/Salon, einer Brutstätte der Intelligenz. Posthum gedruckte Mappen wie die Handzeichnungen knüpfen an die Tradition an, die Gustav Klimt und Egon Schiele zu ihren Lebzeiten in Wien entwickelt und popularisiert haben. Schieles Hand verband so viele Arten des Sehens, um das Erotische, das Intellektuelle, das Ästhetische zu erfassen. In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts gab es in Wien keine klare Trennung zwischen bildender Kunst, Wissenschaft, Soziologie und Politik oder Philosophie; der sich gegenseitig befruchtende Charakter des Wiener Geisteslebens war robust. Die intellektuelle Aktivität war nicht auf die Universität beschränkt, sondern gedieh in gesellschaftlichen Bereichen wie Kaffeehäusern und Salons. Zwischen diesen interdisziplinären Kreisen gab es enorme Überschneidungen. In einer Stadt mit etwa 2 Millionen Einwohnern gehörten nur einige Hundert zur kulturellen und politischen Elite. Schiele stellte viel aus, half bei der Organisation von Ausstellungen und hatte sich eine solche Fangemeinde erarbeitet, dass er nach dem Tod von Gustav Klimt im Februar des Jahres, das auf die Veröffentlichung von Zeichnungen folgte, wie selbstverständlich die Nachfolge Klimts antrat. Als Leiter der 49. Wiener Sezessionsausstellung 1918 fiel die Verantwortung für die Gestaltung des Ausstellungsplakats und der Kunst für die Hauptgalerie auf Schieles Schultern. Die Anerkennung der Kritik für sein expressionistisches Werk sicherte Schiele seine führende Position in der Kunstwelt. Schieles posthum veröffentlichte Mappe ist zweifellos ein Kunstwerk und zugleich ein Schlüssel zu den intellektuellen Kreisen, die das Wien des frühen 20. Schieles Mappen waren ein Abbild des Wiener Lebens: Sie waren eine Zusammenarbeit zwischen einem bildenden Künstler, Kunstsammlern, Kunstförderern, Ideenverbreitern, Wissenschaftlern und Druckern. Die Lichtdruckform war zu dieser Zeit die bevorzugte Methode zur Reproduktion von Kunstwerken. Der Drucker von Schieles Zeichnungen und Handzeichnungsmappen war Max Jaffe, ein Wiener spezialist für künstlerische Lichtdrucke. Dieses auf Dichromat basierende fotografische Verfahren wurde 1856 erfunden und geht der Lithografie voraus. Die Gelatineplatten erforderten eine sorgfältige Vorbereitung mit Belichtung, Waschen und Aushärten. Sie wurden mit einer Samt- oder Lederwalze eingefärbt und im Handdruckverfahren mit einer Lichtdruckpresse gedruckt. Lichtdruckplatten konnten nicht wiederverwendet werden; die mit Kolloidtinten hergestellten Abzüge in limitierter Auflage waren stabil und bargen nicht die Gefahr des Verblassens wie andere fotografische Verfahren der damaligen Zeit. Durch die feinen Netzstrukturen, die im Lichtdruckverfahren auf den Platten erzeugt werden, entstehen Drucke von sehr hoher Qualität. Später ersetzte die Lithografie das Lichtdruckverfahren, das heute fast verloren ist.
  • Schöpfer*in:
    (after) Egon Schiele (1890 - 1918, Österreich)
  • Entstehungsjahr:
    1920
  • Maße:
    Höhe: 47,15 cm (18,56 in)Breite: 30,48 cm (12 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
    Literatur: siehe "Egon Schiele: The Complete Works" von Jane Kallir. 1990. S. 575 (#1939).
  • Galeriestandort:
    Chicago, IL
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU46736447272

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