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Emil Orlik
Gerhart Hauptmann / - Moderner Klassizismus -

1922

Angaben zum Objekt

Emil Orlik (1870 Prag - 1932 Berlin), Gerhart Hauptmann, 1922. Radierung, 17,5 cm x 14 cm (Darstellung), 30 cm x 23,8 cm (Blattgröße), mit Bleistift signiert "Emil Orlik" und bezeichnet "Probedruck Gerhart Hauptmann". - etwas nachgedunkelt und leicht lichtrandig, sonst sehr gut erhalten - Moderner Klassizismus - Die Radierung wurde in die Sonderausgabe des Buches "Gerhard Hauptmann und sein Werk" aufgenommen, das von Ludwig Marcuse in einer Auflage von 100 Stück herausgegeben wurde. Das Buch wurde 1922 im Franz Schneider Verlag als Hommage an Hauptmann anlässlich seines 60. Geburtstags veröffentlicht. Emil Orlik hatte den Schriftsteller in den 1890er Jahren kennengelernt und 1897 ein Plakat für sein Stück "Die Weber" entworfen, das als Inkunabel des Gesellschaftsplakats gilt. Die hier als Probedruck zu Hauptmanns 60. Geburtstag entstandene Radierung ist besonders ausdrucksstark, da Orlik der Persönlichkeit Hauptmanns für die repräsentative Buchausgabe einen "monumentalen Charakter" verlieh. Zu diesem Zweck wählte er das strenge Profil, das Hauptmanns Gesicht charakterisiert und auf den Gedenkmünzen zu sehen ist, in der Art eines Renaissance-Porträts. Dementsprechend wirft der Kopf einen Schatten, der fast wie eine Silhouette aussieht, was aus kunsthistorischer Sicht auch für die "Ewigkeit des Gesichts" steht. Die Silhouette wird jedoch in virtuose Strichlagen aufgelöst, so dass sie als Hintergrund den eigentlichen Kopf noch stärker betont, wobei Orlik das Gesicht heller erscheinen lässt, während sich Schraffuren, die an den Hintergrund anschließen, über den Rest des Kopfes legen und Hauptmanns Gesicht noch lebendiger erscheinen lassen. Über den Künstler Emil Orlik wuchs in Prag auf und studierte von 1889 bis 1891 an der Malschule von Heinrich Knirr in München und anschließend von 1891 bis 1893 an der Münchner Kunstakademie. Von 1894 bis 1896 kehrte Orlik nach Prag zurück, wo er ein Jahr Militärdienst leistete und sich mit Reiner Maria Rilke anfreundete, der ihn zur Buchgestaltung inspirierte. 1896 kehrte Orlik nach München zurück, wo er eine künstlerische Freundschaft mit Bernhard Pankok entwickelte. Im folgenden Jahr eröffnete Orlik ein Studio in Prag, das er bis 1904 betrieb. Im Jahr 1898 unternahm er eine fast einjährige Studienreise nach England, Schottland, Holland, Belgien und Paris. Im Jahr 1904 wurde Orlik Lehrer am Wiener Kunstgewerbemuseum. Seit 1899 war er Mitglied der Wiener Secession und veröffentlichte in der Jugendstilzeitschrift "Ver Sacrum". 1905 wurde er als Professor an das Berliner Kunstgewerbemuseum berufen, wo er als Nachfolger von Otto Eckmann bis zu dessen Tod im Jahr 1932 die Leitung der Grafikklasse übernahm. George Grosz, Hanna Höch und Karl Hubbuch gehörten zu seinen Schülern. Im Jahr 1900 unternahm Orlik eine einjährige Reise nach Japan, die seine Kunst nachhaltig beeinflusste. Im Jahr 1904 veröffentlichte er die Mappe "Aus Japan" und von 1905 bis 1910 illustrierte er die sechsbändige Ausgabe der Werke des englischen Diplomaten Lafcadio Hearn, der in Japan lebte. Im Jahr 1912 unternahm er seine zweite Reise nach Japan, die ihn auch nach Ägypten, Sudan, Ceylon, China und Korea führte. Seine künstlerischen Eindrücke fanden ihren Niederschlag in den Portfolios "Reise nach Ägypten" (1921) und "Reise nach Japan" (1921). Die späten 1920er Jahre waren auch geprägt von zahlreichen Reisen nach Amerika, Frankreich, Spanien, Italien und Jugoslawien. Neben seiner künstlerischen Arbeit als Innenarchitekt, der unter anderem Kostüme und Bühnenbilder für Max Reinhardts Deutsches Theater entwarf, war Orlik vor allem als Grafiker und gefragter Porträtist tätig. Er porträtierte u.a. Gerhard Hauptmann, Henrik Ibsen, Bernhard Pankok, Gustav Mahler, Max Klinger, Rainer Maria Rilke, Ernst Barlach, Lovis Corinth, Otto Dix, Käthe Kollwitz, Max Slevogt, Franz Werfel, Rudolf Steiner, Thomas Mann, Albert Einstein, Franz Marc und Alfred Döblin. Seine Virtuosität als Porträtist führte dazu, dass Orlik als Porträtist für die Friedenskonferenz von Brest-Litowsk angeheuert wurde, woraus die Mappe "Karikaturen aus Brest-Litowsk" (1918) entstand. DEUTSCHE VERSION Emil Orlik (1870 Prag - 1932 Berlin), Gerhart Hauptmann, 1922. Radierung, 17,5 cm x 14 cm (Darstellung), 30 cm x 23,8 cm (Blattgröße), in Blei mit "Emil Orlik" signiert und als "Probedruck Gerhart Hauptmann" bezeichnet. - etwas nachgedunkelt und leicht lichtrandig, ansonsten in sehr gutem Zustand - Moderne Klassik - Die Radierung lag der die in 100 Exemplaren erschienenen Vorzugsaugabe des von Ludwig Marcuse herausgegebenen Buches 'Gerhard Hauptmann und sein Werk' bei. Die 1922 im Franz Schneider Verlag publizierte Schrift erschien als Würdigung zu Hauptmanns 60. Geburtstag. Emil Orlik hatte den Schriftsteller in den 1890er Jahren kennengelernt und 1897 für sein Stück 'Die Weber' ein Plakat entworfen, das als Inkunabel des Sozialplakats gilt. In der Folge porträtierte er den Hauptmann mehrfach, wobei die hier im Probedruck vorliegende zum 60. Geburtstag angefertigte Radierung besonders ausdrucksstark ist, da Orlik für die repräsentative Buchausgabe der Persönlichkeit Hauptmanns einen 'Denkmalcharakter' verleiht. Dazu wählt er - einem Renaissanceporträt entsprechend - das Hauptmanns Antlitz charakterisierende strenge Profil, wie es sich auch auf Gedenkmünzen findet. Passend dazu wirft der Kopf einen Schlagschatten, der beinahe wie eine Silhouette wirkt, die - kunstgeschichtlich betrachtet - ebenfalls für die 'Ewigkeit des Antlitzes' einsteht. Die Silhouette ist allerdings in virtuose Strichlagen aufgelöst, so dass sie als Fond den eigentlichen Kopf umso mehr hervorhebt, bei dessen Gestaltung Orlik das Gesicht heller erscheinen lässt, während über dem restlichen Kopf sich mit dem Hintergrund verbindende Schraffuren liegen, wodurch das Antlitz Hauptmans umso lebendiger wirkt. für Künstler In Prag aufgewachsen, studierte Emil Orlik von 1889 bis 1891 in München an der Malschule von Heinrich Knirr und anschließend, von 1891 bis 1893, an der Münchner Kunstakademie. Von 1894 bis 1896 hielt sich Orlik wieder in Prag auf, leistete dort den einjährigen Militärdienst ab und freundete sich mit Reiner Maria Rilke an, der ihn zur Buchgestaltung inspirierte. 1896 ging Orlik abermals nach München, wo sich eine künstlerische Freundschaft mit Bernhard Pankok entwickelte. Im Folgejahr eröffnete Orlik ein Atelier in Prag, das er bis 1904 führte. 1898 unternahm er eine nahezu einjährige Studienreise nach England, Schottland, Holland, Belgien und Paris. 1904 wurde Orlik Lehrer am Wiener Kunstgewerbemuseum. Er war bereits seit 1899 Mitglied der Wiener Secession und veröffentlichte in der Jugendstilzeitschrift "Ver Sacrum". 1905 erfolgte der Ruf zum Professor an das Berliner Kunstgewerbemuseum, wo er als Nachfolger Otto Eckmanns bis zu seinem Todesjahr, 1932, die Graphikklasse leitete. Dort gehörten George Grosz, Hanna Höch und Karl Hubbuch zu seinen Schülern. Im Jahre 1900 unternahm Orlik eine seine Kunst nachhaltig prägende einjährige Japanreise. Anschließend hielt er Vorträge über Japan, gab 1904 das Mappenwerk 'Aus Japan' heraus und illustrierte von 1905 bis 1910 die sechsbändige Werkausgabe des in Japan ansässigen englischen Diplomaten Lafcadio Hearn. 1912 erfolgte die zweite Japanreise, die über Ägypten, Sudan, Ceylon, China und Korea führte. Die künstlerischen Eindrücke schlugen sich in den Mappenwerken 'Reise nach Ägypten' (1921) und 'Reise nach Japan' (1921) nieder. Auch die späten 20er Jahre waren von zahlreichen Reisen nach Amerika, Frankreich, Spanien, Italien und Jugoslawien geprägt. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit als Raumgestalter, zu denen auch Entwürfe für Kostüme und Bühnenbilder für das Deutsche Theater von Max Reinhardt gehören, war Orlik vor allem Grafiker und ein gefragter Porträtist. Er porträtierte unter anderem Gerhard Hauptmann, Henrik Ibsen, Bernhard Pankok, Gustav Mahler, Max Klinger, Rainer Maria Rilke, Ernst Barlach, Lovis Corinth, Otto Dix, Käthe Kollwitz, Max Slevogt, Franz Werfel, Rudolf Steiner, Thomas Mann, Albert Einstein, Franz Marc und Alfred Döblin. Seine Virtuosität als Porträtkünstler führte dazu, dass Orlik als Porträtist für die Friedenskonferenz in Brest-Litowsk engagiert wurde, woraus das Mappenwerk 'Karikaturen aus Brest-Litowsk' (1918) hervorging.
  • Schöpfer*in:
    Emil Orlik (1870 - 1932, Tschechisch)
  • Entstehungsjahr:
    1922
  • Maße:
    Höhe: 30 cm (11,82 in)Breite: 23 cm (9,06 in)Tiefe: 1 cm (0,4 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Berlin, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU2438216308502

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