Fernando de Szyszlo

Trans menschliche, surrealistische Aquatinta-Radierung von Fernando de Szyszlo

Fernando de Szyszlo Valdelomar war ein peruanischer Maler, Bildhauer, Grafiker und Lehrer, der seit Mitte der 1950er Jahre eine Schlüsselfigur bei der Förderung der abstrakten Kunst in Lateinamerika und einer der führenden plastischen Künstler in Peru war. Szyszlo wurde in Lima, Peru, geboren; seine Mutter war Peruanerin spanisch-indischer Abstammung, sein Vater war ein Geograph aus Polen. 1943 trat Szyszlo in die Architekturschule der Nationalen Universität für Ingenieurwesen ein, gab jedoch seine Pläne für diesen Beruf auf und schrieb sich an der Schule für plastische Künste der Päpstlichen Katholischen Universität von Peru ein. Nach seinem Abschluss 1948 reiste er nach Europa, wo er die Werke der Meister, insbesondere von Rembrandt, Tizian und Tintoretto, studierte und die vielfältigen Einflüsse des Kubismus, Surrealismus, Informalismus und der Abstraktion aufnahm. Szyszlo lebte von 1948 bis 1955 in Paris und Florenz und kehrte dann nach Peru zurück. Während seines Aufenthalts in Paris lernte er Octavio Paz und André Breton kennen und gehörte zu der Gruppe von im Ausland lebenden lateinamerikanischen Künstlern und Schriftstellern, die sich regelmäßig im Café de Flore trafen und heftig darüber diskutierten, wie sie an der internationalen modernen Bewegung teilnehmen und gleichzeitig ihre lateinamerikanische kulturelle Identität bewahren könnten. Nach seiner Rückkehr nach Peru wurde Szyszlo zu einer wichtigen Kraft für die künstlerische Erneuerung in seinem Land und betrat Neuland, indem er ein peruanisches Thema in einem ungegenständlichen Stil zum Ausdruck brachte. Im Jahr 1962 wurde er Professor für Kunst an der Cornell University. Im Jahr 1965 wurde er Gastdozent an der Yale University. Szyszlo war mit der peruanischen Dichterin Blanca Varela (1926-2009) verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte. Zum Zeitpunkt seines Todes wohnte und arbeitete er in Lima. Er starb am 9. Oktober 2017, am selben Tag wie seine zweite Frau, Lila Yábar(m.1988), bei einem häuslichen Unfall, wie seine Sekretärin mitteilte.