Roger Vieillard

realistisches Pferd - Original-Radierung, 1946

1946

Roger Vieillard wurde am 9. Februar 1907 in Mans, Frankreich, geboren und erhielt eine klassische Ausbildung in Paris. Er war nicht nur ein bekannter internationaler Tennisspieler, sondern arbeitete 1930 auch als Meteorologe in der Armee. Anfang der 1930er Jahre begann er mit der Herstellung von Drahtskulpturen, wie sie zuvor Alexander Calder angefertigt hatte. 1934 lernte er Stanley William Hayter kennen, der ihm zeigte, wie man mit dem Stichel eine aktive Linie auf Kupfer erzeugt. Er begann abends im Atelier 17 zu arbeiten und schloss eine enge Freundschaft mit Hayter und dem Grafiker Joseph Hecht. Im Jahr 1931 nahm er eine Stelle bei der Banque Nationale pour le Commerce et L'Industrie an. 1937 eröffnete er zusammen mit dem Künstler Georges Lecoq-Vallon seinen Verlag und veröffentlichte seinen ersten von vielen Bildbänden, Apollinaire's Salomé. Vieillard heiratete 1938 die amerikanische Künstlerin Anita de Caro und begann in seinem Atelier mit der Produktion von illustrierten Büchern, während er weiterhin mit dem Atelier 17 ausstellte. Im Jahr 1940 wurde er zur Armee eingezogen und arbeitete als Meteorologe in der französischen Armee. In den folgenden 40 Jahren schuf er weiterhin Drucke, sowohl als einzigartige Kunstwerke als auch als Illustrationen für seine eigenen Livres d'artiste. Anfang der 1960er Jahre begann er mit der Herstellung von Gipsabdrücken, einer Technik, mit der in den 1930er Jahren im Atelier 17 experimentiert worden war. Er schied 1967 aus der Bank aus und wurde 1970 zum Präsidenten der Société Peintres-Gravures Français gewählt. Vieillard schuf zwischen 1934 und 1989 332 Grafiken. Seine Werke sind in Museen in Frankreich, im Museum of Modern Art und im Metropolitan Museum in New York vertreten. Vieillard starb am 1. März 1989 in Paris.