Israel Silvestre

Gravur-Schwarz-Weiß-Landschafts-Szene aus dem 17. Jahrhundert, antike Gebäudeszene

ca. 1650

Israël Silvestre, genannt der Jüngere, um ihn von seinem Vater zu unterscheiden, war ein produktiver französischer Zeichner, Radierer und Graphikhändler. Er spezialisierte sich auf topografische Ansichten und Perspektiven berühmter Gebäude. Früh verwaist, wird er von seinem Onkel in Paris, Israël Henriet, einem Radierer und Drucker und Freund von Jacques Callot, aufgenommen. Zwischen 1630 und 1650 unternahm Silvestre ausgedehnte Reisen durch Frankreich und Italien und verarbeitete seine Skizzen später als Radierungen, die einzeln und in Serien verkauft wurden. Sein Werk, insbesondere die in den 1660er Jahren veröffentlichten venezianischen Themen, beeinflusste Maler des 18. Jahrhunderts wie Luca Carlevarijs und Canaletto, die seine Kompositionen adaptierten. 1661 erbte er den Bestand an Druckplatten seines Onkels, des Druckers Israël Henriet, unter denen sich ein großer Teil der Werke von Jacques Callot und viele von Stefano della Bella befanden. Im Jahr 1662 wurde er zum "dessinateur et graveur du Roi" und 1673 zum Zeichenlehrer von Louis, dem Grand Dauphin, ernannt. Ab 1668 wurde ihm ein Atelier in den Galerien des Louvre zur Verfügung gestellt, wo die Unterbringung bedeutender Künstler und Kunsthandwerker eine Tradition war, die unter Heinrich IV. ihren Anfang nahm. Das Atelier von Silvestre war groß, er hatte mindestens zwei Schüler, die eine Karriere als Graveur machten, François Noblesse und Meunier. 1670 empfahl ihn Charles Le Brun für die Mitgliedschaft in der Académie Royale de Peinture et de Sculpture. Im Jahr 1675 wurde sein Sohn, der Künstler Louis de Silvestre, in Sceaux geboren. Er verstarb am 11. Oktober 1691 in Paris, Frankreich.