Jenny Robinson

Rising Tides, von Jenny Robinson

2017

Im Oktober 2019 erhielt Robinson den Mario Avati Gravure Laureate Award von der Academie des Beaux Arts in Paris. Diese Auszeichnung beinhaltet eine Einzelausstellung im Pavillon Comtesse de Caen, gegenüber dem Louvre im September 2021. Aufgewachsen in Sarawak, Borneo (heute Malaysia), hat Jenny dort ihre ersten Eindrücke von der Wirkung von Licht und Farbe gewonnen. Seit ihrem BA-Studium der Druckgrafik an der WSCAD in Surrey, Großbritannien, ist Jenny ausgiebig durch die Welt gereist, immer mit einem Skizzenbuch in Reichweite. Während dieser Reisen konzentrierte sie sich darauf, ihre Liebe zu Licht und Schatten zu verfeinern und weiterzuentwickeln, insbesondere wie diese Elemente mit Gebäuden und architektonischen Details kombiniert werden, um eine Atmosphäre von Zeit und Ort zu schaffen. Robinson ist hauptberuflich Maler und Grafiker und lebt in Australien. Sie stellt regelmäßig in London, Paris und Kalifornien aus. "Mein Studio in San Francisco befand sich in einem Gebiet des postindustriellen Niedergangs, das von Architektur bevölkert ist, die sich am Rande des Blickfelds der Menschen befindet, entweder durch Design oder durch Veralterung verborgen, verlassen und vergessen. Meine Arbeit wurde schon immer von meiner unmittelbaren Umgebung beeinflusst - wo ich lebe, arbeite und mich aufhalte, hat einen direkten Einfluss auf die Themen, die mich ansprechen. Nachdem ich 2001 von London nach San Francisco gezogen war, faszinierten mich Strukturen, die ein Gefühl von Kraft und Energie ausstrahlen, aber ignoriert werden, weil sie vom Lauf der Zeit bedroht sind und schließlich durch Korrosion und Verfall zerstört werden. In meiner Arbeit geht es darum, die Erscheinung dieser riesigen Strukturen darzustellen, nicht aus einer romantischen Sehnsucht nach der Vergangenheit heraus, sondern indem ich auf den Ort reagiere und dokumentiere, wie sie mir jetzt, im Moment, erscheinen." - Jenny Robinson Als Künstler, der hauptsächlich auf Papier arbeitet, ist die Druckgrafik für Robinson das perfekte Mittel, um diese Themen der Atmosphäre und Korrosion zu erkunden. Das Monoprint-Verfahren ermöglicht es ihr, Bilder zu schaffen, die mit dunkler Tinte getränkt und schwer sind. Die Verwendung von tief gesättigten Farben und Texturen offenbart nicht nur die Oberflächen der Strukturen, sondern durchdringt auch die Leere um sie herum. Die physische Beschaffenheit der Herstellung großformatiger Monoprints trägt zur Monumentalität des Themas bei. Jeder Schritt des Prozesses, vom Zeichnen des Bildes auf die Platte, über das Ritzen und Aushöhlen, das Einfärben und schließlich das Abwischen der Oberfläche für den Druck, verleiht dem endgültigen Druck eine texturale, taktile, physische Qualität, die in anderen Medien nur schwer zu erreichen ist, und schafft ein perfektes Gleichgewicht von Farbe, Textur und Linie.