John Chamberlain

Poster des abstrakt-expressionistischen Bildhauers John Chamberlain, handsigniert vom Künstler

1988

John Chamberlain, eigentlich John Angus Chamberlain, (geboren am 16. April 1927 in Rochester, Indiana, USA, gestorben am 21. Dezember 2011 in New York, New York), US-amerikanischer Bildhauer, Maler, Grafiker und Filmemacher, dessen Werke des Abstrakten Expressionismus sich durch eine emotionale Herangehensweise an Konzept und Ausführung auszeichnen. Chamberlain studierte am Art Institute of Chicago (1951-52), wo er begann, mit Metall zu arbeiten, und am Black Mountain College in North Carolina (1955-56). Im Jahr 1957 hatte er seine erste Einzelausstellung in Chicago. Seine frühen Werke wurden aus geschweißten Eisenstäben hergestellt, später verwendete er Materialien wie hitzegeformtes Plexiglas, Papier, Polyurethan, Industriegummi, braune Papiertüten und Aluminiumfolie, bevor er 1974 zur Verwendung von Karosserieteilen zurückkehrte. Seine erste Skulptur, für die er Autoteile verwendete, war Shortstop (1957) mit rostigen Kotflügeln, die er auf dem Hof des Malers und Freundes Larry Rivers gefunden hatte. Typisch für Chamberlains Skulpturen ist Mr. Press (1961), eine Konstruktion aus Autofragmenten, die zerknittert und zusammengeklemmt sind, um den Effekt einer isolierten, eingefrorenen Bewegung zu erzeugen. Er überzog seine Werke oft mit leuchtenden Industriefarben. Während der Ölkrise in den 1970er Jahren baute Chamberlain häufig Ölfässer in sein Werk ein, vor allem in der Serie Socket and Kiss (1979). Für ein kurzes Intermezzo benutzte er Autosprühfarbe, um Werke zu schaffen, die Schablonen- und Aktionsmalerei kombinieren. Chamberlain beschäftigte sich auch mit Video und Film und produzierte den Film Wide Point (1968); später beschäftigte er sich auch mit Zeichnung und Druckgrafik. Im Jahr 1971 wurde seinem Werk eine Retrospektive im Solomon R. Guggenheim Museum in New York City gewidmet.