JR (aka Jean René)

The Louvre Pyramide – Radierung aus dem Louvre-Museum

JR besitzt die größte Kunstgalerie der Welt. Dank seiner Technik der Fotocollage stellt er seine Werke kostenlos an den Wänden der ganzen Welt aus und zieht damit die Aufmerksamkeit derjenigen auf sich, die normalerweise nicht ins Museum gehen. Initiator des 28-Millimeter-Projekts, das er 2004 in und um Clichy-Montfermeil begann und im Nahen Osten mit Face 2 Face (2007) sowie in Brasilien und Kenia mit Women Are Heroes (2008-2011) fortsetzte, dessen Dokumentarfilm 2010 bei den Filmfestspielen in Cannes (Kritikerwoche) präsentiert wurde. JR hat "Infiltrierende Kunst" geschaffen. Bei seinen Collage-Aktivitäten nehmen die lokalen Gemeinschaften am künstlerischen Schaffen teil, wobei keine Bühne die Akteure von den Zuschauern trennt. Die Anonymität von JR und die Abwesenheit jeglicher Erklärung, die seine riesigen Porträts begleiten, lassen ihm einen freien Raum, in dem Themen und Akteure, Darsteller und Passanten aufeinandertreffen und die Essenz seiner Arbeit bilden. Im Jahr 2011 erhielt er den Ted-Preis, der ihm die Möglichkeit gab, ein Gelübde abzulegen, um die Welt zu verändern. Er hat Inside Out ins Leben gerufen, ein internationales partizipatorisches Kunstprojekt, bei dem Menschen aus der ganzen Welt einen Abdruck ihres Porträts erhalten und es dann als Unterstützung für eine Idee, ein Projekt oder eine Aktion aushängen und diese Erfahrung mit anderen teilen können. Im Jahr 2014 arbeitete er mit dem New York City Ballet zusammen und nutzte die Sprache des Tanzes, um seine Version der Unruhen im Stadtteil Clichy-Montfermeil zu erzählen. Er schuf The Groves, ein Ballett und einen Kurzfilm, dessen Musik von Woodkid, Hans Zimmer und Pharrell Williams komponiert wurde und der auf dem Tribeca Film Festival präsentiert wurde. Zur gleichen Zeit arbeitete JR im verlassenen Krankenhaus von Ellis Island, einem wichtigen Ort in der Geschichte der Einwanderung, und drehte den Kurzfilm ELLIS mit Robert De Niro. Im Jahr 2016 wurde JR vom Louvre eingeladen, dessen Pyramide er mit Hilfe einer erstaunlichen Anamorphose zum Verschwinden brachte. Im selben Jahr, während der Olympischen Spiele in Rio, schuf er gigantische neue skulpturale Installationen in der ganzen Stadt, um die Schönheit der sportlichen Geste zu unterstreichen. Im Jahr 2013 fanden die ersten Retrospektiven von JR in Tokio (im Watari-Um Museum) und im Cincinnati Contemporary Arts Center statt, gefolgt von Ausstellungen im Museum Frieder Burda in Baden Baden im Jahr 2014 und in der HOCA Foundation in Hongkong im Jahr 2015. Er stellte 2018 im Maison Européenne de la Photographie in Paris und 2019 im San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA) und im Brooklyn Museum aus. JR wird von Perrotin, PACE Gallery, Galleria Continua und Nara Roesler vertreten.