Konstantin Chmutin

Millenium-Granat, von Konstantin Chmutin

2001

Konstantin Chmutin wurde in Leningrad geboren, wo er sein Studium an der Hochschule für Bauwesen absolvierte. Er ist Mitglied der Sankt Petersburger Künstlervereinigung in Russland und Fellow Member der Royal Society of Painter-Printmakers, London. Seine Schabkunstwerke wurden in vielen Einzelausstellungen in den Vereinigten Staaten, Polen, Russland und Schottland ausgestellt und in zahlreichen internationalen Druckwettbewerben angenommen, wo sie mehr als zehn Preise gewonnen haben. Seine Werke sind in mehr als 20 öffentlichen Sammlungen auf der ganzen Welt vertreten, von der Stanford University bis zum Victoria & Albert Museum in London. Die meisten Schabkunstwerke von Chmutin sind winzig, und seine Motive sind die einfachsten Alltagsgegenstände: ein Ei, eine Muschel, eine Karotte, eine Kartoffel. Es herrscht ein intensiver Intellektualismus und eine dramatische Annäherung an das Thema. Ein Ei balanciert auf der Kante eines Tisches in einer absurden Art und Weise, die jedoch durch ihre Ausgewogenheit unsere Aufmerksamkeit fesselt. Ein anderes Ei steht auf seinem zerbrochenen Ende, vielleicht in Anspielung auf die alte Geschichte, wie Christoph Kolumbus den spanischen Intellektuellen bewies, dass es nicht unmöglich ist, ein Ei auf die Spitze zu stellen. Wie im historischen Manierismus von Tintoretto und El Greco, oder besser gesagt, in den Fantasieporträts von Giuseppe Arcimboldi, die aus Früchten, Gemüse und Blumen bestehen, gibt es in den Schabkunstwerken von Chmutin zwei Modi: die technischen Raffinessen des Stils und das Medium selbst. Es gibt eine komplexe Psychologie, die die Form mit Unverhältnismäßigkeit und gestörtem Gleichgewicht belastet. In ihrer unzusammenhängenden und unerwarteten Art und Weise nutzen Chmutins Objekte Mehrdeutigkeiten und Komplexitäten, um eine sehr physische und geheimnisvolle visuelle Poesie zu schaffen - George Bumgardner