Zum Hauptinhalt wechseln
Möchten Sie mehr Bilder oder Videos?
Zusätzliche Bilder oder Videos von dem*der Anbieter*in anfordern
1 von 9

Stefanie Schneider
Ölfields, Diptychon - 21. Jahrhundert, Polaroid, Zeitgenössisch, Porträt, Landschaft

2004

Angaben zum Objekt

ohne Titel" (Ölfelder) 2004, - Diptychon. Auflage von 10 Exemplaren, plus 2 Künstlerabzüge. jeweils 20x20cm, mit Zwischenräumen installiert 20x43cm, 2 Archiv-C-Prints, basierend auf 2 abgelaufenen Polaroids. Unterschrift auf der Rückseite mit Zertifikat. Künstlerinventar Nr. 1214. Montiert auf Aluminium mit mattem UV-Schutz. Das letzte Bild zeigt die größere, analoge Ausgabe in der Ausstellung Susanne Vielmetter - LA Project, 2004. ERDÖLFELDER, 2004 Oilfields steht sowohl für die Vorstellung von der Grenze und der abenteuerlichen Mentalität des Westens als auch für eine Art horizontales Verständnis von Landschaft, das für den Westen so typisch ist. Er umschreibt zwar die eigenwilligen historischen und physischen Erscheinungsformen des Westens, steht aber auch für ein Konzept, das mit dem Aufkommen einer neuen Ära langsam in der Vergangenheit verblasst. Stefanie Schneider: DER GRÖSSERE DER EMPTINESSE DER GRANDER DER KUNST - Stefan Gronert Nicht "Sechsundzwanzig Tankstellen", sondern "29 Palms, CA"! Zweiundvierzig Jahre nach dem legendären Buch von Ed Ruscha gibt es keine Tankstelle mehr, die am Anfang des Buches steht. Stattdessen ist es die offenherzige Radha - mit orangefarbenen Haaren, rosafarbenen Overalls und einem schüchternen, oder eher listigen, nach unten gerichteten Blick - mit der dieses Buch beginnt! Und mit ihr und mit Max - Achtung: eine Frau -, dessen Erscheinungsbild dem gleichen Styling entspricht, ist es auch zu Ende - nachdem Radha sich inzwischen die Fingernägel rosa gefärbt hat, wieder ausgestattet mit der gleichen Offenherzigkeit und dem gleichen Blick, der nun aber in Kombination mit ihrem veränderten Gesichtsausdruck eine "altmädchenhafte" Abwendung vom Betrachter offenbart. Dies mag als Beispiel für eine anschauliche und nachvollziehbare Verwandlung dienen, die in eine großflächige Darstellung einer trostlosen Siedlung unter strahlend blauem Himmel mündet - dort wird eine Figur, die sich gerade verirrt hat, überwältigt. Bilder, die 1998/99 im grellen kalifornischen Sonnenlicht spielen oder in Räumen, die nicht gerade gemütlich und komfortabel sind. "Spiel" ist in diesem Zusammenhang das richtige Wort, denn gerade angesichts der Personenbilder bleibt mehr als nur der Zweifel, ob es sich um inszenierte Szenen handelt oder einfach nur um die hochgespannte "Realität" einer (Möchtegern-)Filmwelt. Doch nicht alle Bilder haben den gleichen Charakter einer grellen, plastischen Welt. Beim Durchblättern begegnet man auch unprätentiösen, buchstäblich "farblosen" Szenen in undefinierten Innenräumen oder unspektakulären Ansichten, die einem Stillleben ähneln und sich ins Nirgendwo öffnen. Was alle Beteiligten in diesen Bildwelten verbindet, ist die Beobachtung, dass sie erschöpft, verloren, leer oder unsicher über ihre Existenz zu sein scheinen. Man fühlt sich fast an die leeren Blicke und die Einsamkeit der Protagonisten in den Großstadtbildern von Manet oder Degas aus der Zeit der frühen Moderne erinnert. Mit einer Ausnahme zeigen alle hier reproduzierten Fotografien, die im Original 60 x 70 cm messen, hier aber in ihrer jetzigen Größe und Anordnung die Möglichkeiten des Mediums Buch produktiv nutzen, mehrere Elemente des B-Movies: rauchende, nackte, geschminkte und muskulöse Personen, die nicht ganz der Vision der Hollywood-Träume entsprechen wollen. Schönheit und Verdruss, Erotik und Einsamkeit gehen eine Mischung ein, die die Kluft zwischen Wunsch und Wahrheit offenbart. Aus der Ferne fühlt man sich an die "Untitled Film Stills" von Cindy Sherman erinnert, die in dieser Hinsicht nicht annähernd so drastisch sind. Doch während sich ihre Fotos aus den siebziger Jahren durch eine kühle, sachliche Darstellungsweise in historisierendem Schwarz-Weiß auszeichnen, weisen die Fotografien von Stefanie Schneider eine weiche, bisweilen malerisch anmutende Bildsprache auf, deren Farbigkeit von blass bis künstlich-grell reicht. Wie in vielen anderen Bildern von Stefanie Schneider, die sich uns oft als Sequenzen präsentieren, greifen auch diese Fotos auf die Wahrnehmungsklischees des Films zurück. Mit Hilfe der Sofortbildfotografie, aus der stark vergrößerte C-Prints entstehen, erwecken ihre Bilder den Eindruck einer Narration, ohne letztlich Teil einer linear lesbaren Handlung zu werden. Die Illusion des narrativen Elements verstärkt jedoch lediglich die Erfahrung des Verzichts auf eben diesen Aspekt. Denn auch die Bildtitel - und auch der Titel dieser Publikation - bieten keine wirkliche Hilfe bei der imaginären Konstruktion einer Geschichte. Dennoch tauchen Namen auf, die auch den Vornamen der Künstlerin selbst enthalten: Ist also alles kein Spiel, sondern eine Reihe von authentischen und unmittelbaren Bildern, oder ist es doch nichts anderes als eine Inszenierung, ein Spiel - wie real ist das Leben? Der Mangel an Handlungselementen, der jeder Erwartung an einen filmischen Stil widerspricht, sowie die Leere und Einsamkeit der Personen gehen mit dem Zauber der sonnenüberfluteten Weiten der Traumlandschaft eine eigentümliche, manchmal surreal anmutende Verbindung ein. So wie die Phantasie und Vorstellungskraft des Betrachters angeregt werden, so sehr scheitert die Erlösung dieser visuellen Liebesfiguren an einer Leere, deren Schimmer nicht zuletzt durch die eigentümliche Unschärfe der fotografischen Darstellung entsteht. Der scheinbar dilettantische Charakter dieser keineswegs mit übertriebener Akribie behandelten Bilder hinterlässt eine anregende Interpretationsunsicherheit, in der die Sphären von Realität, Fiktion oder Traum kaum mehr zu unterscheiden sind. So setzen die Lücken und die szenische Offenheit des Dargebotenen letztlich eine Selbsteinschätzung in Gang. Was bleibt also nach "29 Palms, CA"? Vielleicht diese Hoffnung, die von dem im Titel zitierten Spruch von Ruscha abweicht: Je stärker die Fotografie, desto besser wird die Realität sein!
Mehr von diesem*dieser Anbieter*inAlle anzeigen
Das könnte Ihnen auch gefallen
  • New York IV - Zeitgenössische Landschaft Polaroid Originalfotografie
    Von Pia Clodi
    New York IV - Gerahmte zeitgenössische Polaroidfotografie Wie viele andere Arbeiten von Pia Clodi hinterlässt auch "New York IV" eine Spur des schnellen, nomadischen Lebens, das s...
    Kategorie

    2010er, Zeitgenössisch, Landschaftsfotografie

    Materialien

    Archivpapier, Fotopapier, Polaroid

  • New York V - Zeitgenössische Landschaft Polaroid Originalfotografie gerahmt
    Von Pia Clodi
    New York V - Gerahmte zeitgenössische Original-Polaroid-Fotografie Wie vieles in Pia Clodis Werk hinterlässt auch "New York V" eine Spur des schnellen, nomadischen Lebens, das sie...
    Kategorie

    2010er, Zeitgenössisch, Landschaftsfotografie

    Materialien

    Archivpapier, Fotopapier, Polaroid

  • New York VI - 21. Jahrhundert Zeitgenössische Original-Poloroid-Fotografie gerahmt
    Von Pia Clodi
    New York VI - Gerahmte zeitgenössische Original-Polaroid-Fotografie Wie viele andere Arbeiten von Pia Clodi hinterlässt auch "New York VI" eine Spur des schnellen, nomadischen Leb...
    Kategorie

    2010er, Zeitgenössisch, Landschaftsfotografie

    Materialien

    Archivpapier, Fotopapier, Polaroid

  • Paris Walks I - Gerahmte Contemporary Landscape Polaroid Originalfotografie
    Von Pia Clodi
    Pariser Spaziergänge - Zeitgenössisches Schwarz-Weiß-Polaroid-Originalfoto Gerahmt Pia Clodis Werke umfassen Momente und Erinnerungen an ihre unzähligen Stadtspaziergänge und Natur...
    Kategorie

    2010er, Zeitgenössisch, Landschaftsfotografie

    Materialien

    Archivpapier, Fotopapier, Polaroid

  • New York II - Zeitgenössische Landschaft Polaroid Originalfotografie
    Von Pia Clodi
    New York II - Gerahmte zeitgenössische Original-Polaroid-Fotografie Wie viele andere Arbeiten von Pia Clodi hinterlässt auch "New York II" eine Spur des schnellen, nomadischen Leb...
    Kategorie

    2010er, Zeitgenössisch, Landschaftsfotografie

    Materialien

    Archivpapier, Fotopapier, Polaroid

  • New York III - Zeitgenössische Landschaft Polaroid Originalfotografie gerahmt
    Von Pia Clodi
    New York III - Gerahmte zeitgenössische Original-Polaroid-Fotografie Wie viele von Pia Clodis Arbeiten hinterlässt auch "New York II" eine Spur des schnellen, nomadischen Lebens, ...
    Kategorie

    2010er, Zeitgenössisch, Landschaftsfotografie

    Materialien

    Archivpapier, Fotopapier, Polaroid

Kürzlich angesehen

Alle anzeigen