Weegee

Ostersonntag in Harlem, 1940

1940

Arthur Fellig, der später das Pseudonym Weegee annahm, war ein Fotograf und Fotojournalist, der vor allem für seine düsteren Schwarz-Weiß-Bilder aus den Straßen von New York City bekannt war. Er wurde 1899 in der heutigen Ukraine geboren und kam 1909 mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten, wo er sich in Brooklyn niederließ. Nach verschiedenen Jobs in der Fotografie machte er sich im Alter von 35 Jahren als Autodidakt selbstständig und verkaufte seine Arbeiten an Publikationen wie die Herald Tribune, die Daily News, die Post und die Sun. Weegee arbeitete hauptsächlich nachts, meist in der Nähe des Polizeipräsidiums von Manhattan. Er war der einzige Freiberufler in New York, der die Erlaubnis erhielt, ein Polizeifunkgerät in seinem Auto zu installieren. Infolgedessen war er oft als Erster am Tatort der vielen Verbrechen, die er fotografierte, oft bevor die Polizei selbst reagierte. Außerdem reiste er mit einer behelfsmäßigen Dunkelkammer im Kofferraum seines Autos, so dass er seine Bilder schneller als seine Konkurrenten produzieren und dann verkaufen konnte. Aber das Verbrechen war nicht sein einziges Thema. Er fotografierte auch Prominente bei High-Society-Veranstaltungen, Zirkusartisten, das Straßenleben, die Wohnverhältnisse in den Mietskasernen und viele andere Facetten des New Yorker Lebens. Einige Jahre lang unternahm er ausgedehnte Reisen durch Europa und arbeitete für den Londoner Daily Mirror. Später kehrte er nach New York City zurück, wo er 1968 starb. Das Museum of Modern Art begann 1943 mit der Sammlung seiner Werke, die in mehreren Ausstellungen gezeigt wurden. Seine Arbeiten wurden auch in der New York Photo League ausgestellt, und das International Center of Photography zeigte 1998 eine Retrospektive seiner Werke. Er war in Ausstellungen an europäischen Orten wie der Kunsthalle Wien, dem österreichischen Museum Flatz und dem Multimedia Art Museum in Moskau zu sehen. Es wurden mehrere Monographien über sein Werk veröffentlicht.