Jessica Palomo

Orchidaceen III

2016

Meine Arbeit ist eine Reaktion auf die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen, ein Trauma, das das Bewusstsein überfordern und zerbrechen kann, was zu einem zerrütteten emotionalen Zustand führt. Durch Abstraktion und Markierung erforsche ich die Dynamik dieser zerrissenen Realität, die Identität und Emotionen in einen grenzwertigen, mehrdeutigen Raum stellt. Indem nur eine Handvoll deutlicher organischer Formen wiedergegeben wird, ruht das Auge nur einen Moment lang, bevor es in ein Meer von Texturzeichen eintaucht. Diese ausdrucksstarken, unwillkürlichen Zeichen tun, was die Sprache nicht vermag: Sie schaffen intuitiv einen Zugang zu verborgenen Erinnerungen, zeichnen eine Spur ihrer Komplexität auf und protokollieren schließlich die komplizierten und vielschichtigen Empfindungen des Leidens in der Hoffnung, eine wahrhaft empathische Verbindung zu schaffen. Diese Zeichnungen sprechen aus dem Körper, sie verbinden, erhalten und übermitteln traumatische Eindrücke mit jedem einzelnen gestischen Zeichen. Die Gesamtbegegnung ist in ihrer Form mehrdeutig und räumlich begrenzt, die Perspektive ist fließend und bietet nie ein Gefühl der Klarheit.