Marcy Rosenblat

Leuchte in hellem Weiß

2017

Marcy Rosenblat ist eine amerikanische abstrakte Prozessmalerin. Ihre Gemälde und Drucke sind vielschichtig, bunt und komplex. Sie wurde in Chicago, Illinois, geboren. Derzeit lebt und arbeitet sie in Brooklyn, New York. Rosenblat sagt von sich selbst, dass sie eine Affinität zur Prozesskunst hat, einer Methode des Kunstschaffens, bei der vorgegebene Systeme und Techniken das Ergebnis der Arbeit weitgehend bestimmen. Das strukturierte Erscheinungsbild ihrer Bilder entsteht durch die Verwendung von Haushaltsprodukten wie Papierhandtüchern während des Malprozesses. Zu Beginn jedes Bildes legt sie die Leinwand flach auf eine bewegliche Staffelei und gießt dann Farbe auf die Oberfläche. Dann kippt sie die Staffelei auf bestimmte Weise, dreht sie und kippt sie wieder, so dass die Farbe auf die Oberfläche tropft. Dann drückt sie die Papiertücher oder andere strukturierte Produkte in die nasse Farbe. Das Pressen hinterlässt den Abdruck der Oberfläche des strukturierten Produkts, während gleichzeitig die darunter liegenden Farbschichten sichtbar werden. Es ist ein Prozess des Bedeckens und Enthüllens. In der Zwischenzeit tropft jede weitere Farbschicht auf die Seiten der Leinwand, so dass am Ende alle Farben, die in dem Gemälde verwendet wurden, an der Peripherie entdeckt werden können, auch wenn einige von ihnen letztendlich verdeckt oder von der Oberfläche entfernt wurden. Rosenblat lässt sich von der IDEA der Enthüllung und Verschleierung inspirieren, d. h. von dem, was wir sehen, und dem, was uns verborgen bleibt. Sie möchte, dass die Zuschauer ihr Endprodukt als fertiges Phänomen sehen, ihnen aber auch die Möglichkeit geben, sozusagen einen Blick hinter den Vorhang zu werfen. Jede Farbschicht ist wie ein Schleier, durch den der Betrachter das Innenleben ihres Handwerks sehen kann. Sie ist von der Idee beseelt, dass dies die Menschen dazu einlädt, die Dinge genauer zu betrachten. Rosenblat lässt sich auch von den Mustern inspirieren, die sie auf gewöhnlichen Oberflächen sieht, insbesondere auf solchen, die normalerweise nichts mit Malerei zu tun haben. Das war der Auslöser für ihre Entscheidung, Papiertücher in ihren Arbeiten zu verwenden. Auf die gleiche Weise fotografiert sie oft die Oberflächen des Bodens, der Straße und der Gegenstände, die sie im Geschäft sieht, und verwendet diese Fotos dann, um Texturen und Muster zu schaffen, die als Farbschichten in ihren Gemälden und Drucken dienen. Rosenblat hat zahlreiche Ausstellungen durchgeführt, vor allem in und um New York City. Zu ihren ausgewählten Ausstellungen gehören die Fordham University, die Galerie Berlin am Meer, The Rawlings Museum und das Nelson-Atkins Museum of Art. Ihre Arbeiten wurden auch auf Hyperallergic veröffentlicht.