Robert Natkin

Apollo-Serie „Blue Gaze“ für das Badezimmer

1977

Robert Natkin wurde am 7. November 1930 in Chicago als Sohn einer großen Familie russisch-jüdischer Einwanderer geboren. 1945 zog die Familie nach Tennessee, kehrte aber bald nach Chicago zurück, wo Natkin das Art Institute of Chicago (1948-1952) besuchte. Die Sammlung postimpressionistischer Gemälde des Museums, insbesondere die von Pierre Bonnard und Henri Matisse sowie die skurrilen Abstraktionen von Paul Klee, haben den jungen Künstler stark beeinflusst. Zu Natkins Einflüssen außerhalb der Kunstwelt gehörten häufige Besuche im Field Museum of Natural History, wo er stilisierte indianische und peruanische Textilien kennenlernte. Natkin, der 1952 in New York mit dem abstrakten Expressionismus in Berührung kam, fühlte sich vor allem zu den Werken Willem de Koonings hingezogen, dessen bewegte Zeichen er nachzuahmen begann. Nach seiner Rückkehr nach Chicago im Jahr 1953 löste er sich jedoch von der Aktionsmalerei und begann, das zu formen, was zu seinem bekannten Motiv der Farbfeldabstraktion werden sollte. 1957 eröffnete Natkin, der inzwischen mit seiner Künstlerkollegin Judith Dolnick verheiratet war, die Wells Street Gallery, in der er die Werke gleichgesinnter Chicagoer Künstler wie des Bildhauers John Chamberlain und des Fotografen Aaron Siskind sowie von ihm bewunderter New Yorker Künstler zeigte. Aufgrund der begrenzten Förderung war dieses Unternehmen jedoch nur von kurzer Dauer, und auf der Suche nach besseren Möglichkeiten zog das Paar 1959 nach New York. Natkin entwickelte weiterhin kühne, leuchtende Farbfelder und Texturen in seinen Gemälden und hatte damit Erfolg bei den aufstrebenden Künstlern der Poindexter Galleries. In den 1960er und 70er Jahren tauchte Natkin in die dynamische New Yorker Kunstszene ein und entwickelte seinen Stil mit den Serien Apollo, Field Mouse und Intimate Lighting weiter, darunter Remembrance is the Secret of Redemption und Forgetfulness Leads to Exile. Weitere Serien folgten in einer langen und erfolgreichen Karriere. Natkin starb am 20. April 2010 in Danbury, Connecticut. Robert Natkin war Gegenstand zahlreicher Einzelausstellungen und hat an vielen weiteren Gruppenausstellungen teilgenommen. Seine Werke befinden sich in den ständigen Sammlungen Dutzender nationaler und internationaler Museen, darunter das Museum of Modern Art in New York, das Art Institute of Chicago, das Los Angeles County Museum of Art, die National Gallery of Australia und das Centre Pompidou in Paris. Außerdem ist Natkins kolossales 20 x 42 Fuß großes Wandgemälde, das 1992 entstand, in der Lobby des New Yorker Rockefeller Centers zu sehen.