YiYi,Jeong-Eun

Dort, die Nacht der Blumen_ 202032

2020

Der Grund, warum ich in der Natur Lebendigkeit spüre, ist, dass sich das Aussehen und die Bewegung jedes Objekts in der Natur jeden Moment ändern. Meine Sinne, die solche Veränderungen wahrnehmen, öffnen sich, wenn ich der Natur begegne (gegenüberstehe), und diese Sinne werden bis zum Maximum erweitert oder aktiviert, um sowohl das Sichtbare als auch das Unsichtbare zu spüren. Wenn ich von allen Seiten von der Natur umgeben bin, versammeln sich solche Objekte in einem Raum (Ort), um die Veränderungen eines jeden Augenblicks sowie ihre jeweils einzigartige Zeitlichkeit zu demonstrieren. Mein Körper, der viele Dinge fühlen möchte, wird automatisch alle sensorischen Türen zur Natur öffnen, ohne dass ich mich anstrengen muss. Die Objekte in der Natur waren wahrscheinlich nie in demselben Zustand, derselben Energie oder demselben Bild von der Geburt bis zum Ableben. Das ist bei mir auch so. Ein Buch, das so aussieht wie gestern, verändert sich im Laufe der Zeit, auch wenn keine sichtbare Kraft von außen einwirkt (Verschieben oder Zerreißen des Buches usw.). Ein Buch kann nicht mehr so sein, wie es ursprünglich einmal war, weil sich Staub ansammelt und die Sonne darauf scheint. Die Veränderung ist nur langsamer und weniger sichtbar als zu der Zeit, als der Baum noch ein natürliches Objekt war. Viele Dinge, die sich in der Natur aufhalten, hinterlassen regelmäßig Spuren auf dem Körper, die auf die Elemente des täglichen Wetters zurückzuführen sind, wie Sonnenlicht, Luft, Feuchtigkeit, Wind und Klima. Diese Spuren sind entweder groß und erkennbar oder fein und unauffällig. Es kann eine unmittelbare Spur sein, die eine Naturkatastrophe hinterlässt, oder eine langsame Spur, die eine sanfte Brise oder das Licht hinterlassen. Auf jeden Fall kommt man nicht umhin, sich beeinflussen zu lassen. Sowohl bewegliche Tiere als auch unbewegliche Pflanzen akkumulieren den Lauf der Zeit auf ihrem Körper oder ihrem Äußeren und verändern sich langsam oder sogar merklich, während wir sprechen. In der Natur sind es vor allem Bäume, Wälder, Seen, Flüsse und Meere, die ich langsam beobachten kann. Außerdem ist die Natur ein Objekt und ein Ort, an dem ich am deutlichsten spüre, dass ich einer der sich verändernden Dinge bin. Ich bin zwar ein Mensch, aber die Natur hilft mir zu erkennen, dass ich auch ein lebendes Tier bin. Da ich die Natur als einen Ort liebe, an dem ich mich selbst als lebendiges Wesen schätzen kann, fernab von der Gesellschaft, in der ich als Mensch leben muss, wird mein Wunsch, diese Eigenschaft der Natur zum Ausdruck zu bringen, von Tag zu Tag stärker. Ich erkenne, dass auch ich lebendig bin, wenn ich die Wolken beobachte, die stündlich über den Himmel segeln, oder wenn ich den Weidenbaum betrachte, der im Wind weht, oder wenn ich beobachte, wie aus dem Spross ein Gras wächst und ein Blatt nach dem anderen seine Gestalt enthüllt. Vielleicht bin ich mehr daran gewöhnt, die Veränderung bei anderen zu sehen als bei mir selbst. Der wunderbare Moment, in dem ihre "Lebendigkeit" und meine "Lebendigkeit" sich inmitten ihrer Veränderung treffen. von YiYi,Jeong-Eun