Carlos Gamez de Francisco

„Waiting I“ von

2020

Carlos Gamez de Francisco wurde 1987 im postrevolutionären Kuba in einem Klima der Kunstzensur und des eingeschränkten Zugangs zu Informationen geboren. Er wurde in einem akademischen Stil erzogen, der stark von der Russischen Akademie beeinflusst war. Dieser Einfluss und die Geschichte Kubas selbst sind das Objektiv, durch das Francisco quasi-historische Porträts, Erzählungen und eine illusorische Welt schafft. Francisco verstand, dass die Dekontextualisierung von Epochen und künstlerischen Symbolen Werkzeuge sind, die eine Verbindung zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit herstellen. Seine Werke beschäftigen sich mit Themen wie Macht, Hierarchie, Perfektion und Schönheit, Wiederholung, Dekoration und obszöner Überfluss. Seine Bilder zeigen oft ein Gefühl des Glücks und des Wohlbefindens, das wiederum auf eine nicht existierende Zeit verweist. So sind Themen und bestimmte Figuren Beispiele für eine verzerrte Realität, die seine Sichtweise des Lebens illustrieren. Francisco konzentriert sich darauf, historische Epochen, Moden, Bilder und Kontexte zu verändern, indem er Insekten, ob realistisch dargestellt oder nicht, als imaginäre Elemente verwendet, die neue Kontexte schaffen. Hauptsächlich stellt er Erfahrungen und Erinnerungen nach, indem er historische Figuren und Ereignisse überlagert und manipuliert. Schließlich ist das Verständnis der Schönheit in ihren verschiedenen Formen die Motivation für das Experimentieren mit unkonventionellen Materialien. Franciscos allgemeiner Ansatz besteht darin, die klassische Schönheit zu entmystifizieren und sie als einen natürlichen Prozess und in ihrer natürlichen Form darzustellen.