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August Rieper
Kopf von Medusa

ca. 1902

Angaben zum Objekt

Provenienz: David Davis, Los Angeles, Kalifornien. Toni Lynn Russo, Los Angeles, Kalifornien; ihr Nachlass bis 2024. Ausgestellt: Münchener Glaspalast Jahres Ausstellung, 1902, Nr. 1071. August Riepers Medusa bietet eine fesselnde Neuinterpretation einer der berühmtesten Figuren der griechischen Mythologie. Weit entfernt von der traditionellen Darstellung des Ungeheuers, dessen Blick alle versteinert, die es wagen, sie anzusehen, hat der Künstler die Figur der Medusa in eine rätselhafte Femme fatale verwandelt. Das Thema Medusa zog die deutschen Symbolisten und ihr Publikum ebenso in seinen Bann wie die Künstler der Antike und der Renaissance. Neben den Künstlern Franz von Stuck und Arnold Böcklin war auch August Rieper vom Thema Medusa fasziniert und malte sie mehrfach. In unserem Gemälde spiegeln Medusas körperloser Kopf, ihr schlangenartiges Haar und ihre leuchtenden Augen die charakteristische Ikonographie der mythologischen Figur wider, aber ihr abgewandter Blick, ihr ekstatisches Lächeln und ihre entschieden unklassischen Gesichtszüge erinnern unweigerlich an eine moderne Frau. Dem griechischen Mythos zufolge war die Gorgone Medusa eine Frau mit Schlangenhaaren, deren Aussehen jeden, der sie ansah, zu Stein werden ließ. Sie wurde von dem Helden Perseus erschlagen, der ihren Kopf in die Höhe hielt, um seine Feinde durch Versteinerung zu besiegen. Die meisten gemalten und skulpturalen Darstellungen der Medusa konzentrieren sich auf ihren abgetrennten Kopf und konfrontieren den Betrachter mit ihrem tödlichen Blick und der Frontalansicht einer Figur, die gleichzeitig tot und lebendig ist. Hier ist die Medusa deutlich von uns abgewandt, so dass der Betrachter sie ohne Konsequenzen beobachten kann. Nur die schillernden grünen Schlangen, die ihren Kopf umgeben und sich mit spürbarer Energie winden, nehmen unsere Anwesenheit zur Kenntnis. Eine Schlange zeigt uns sogar ihre Reißzähne. Medusas rätselhaftes Lächeln trägt zur Komplexität des Bildes bei - vielleicht lächelt sie, weil sie weiß, dass wir zu Stein werden würden, wenn sie unseren Blick erwidern würde. Der 1865 in Hamburg geborene Rieper studierte kurz an der Münchner Akademie der Bildenden Künste, bevor er sich dem Studium der Alten Meister widmete. Seine frühen Ausstellungen brachten ihm die Bewunderung prominenter Münchner Künstler ein, darunter Friedrich von Kaulbach, Franz von Lenbach und Franz von Stuck. Stuck wurde ein enger Freund und ein wichtiger Einfluss auf den Künstler, und beide teilten eine Vorliebe für mythologische Themen. Und wie Stuck entwarf Rieper seine eigenen Rahmen, wobei er Rahmen und Leinwand als eine Einheit betrachtete. Während Rieper vor allem für seine Porträts, Interieurs, Genreszenen und Stillleben bekannt ist, stellen seine Darstellungen der Medusa einen Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens dar. Im 19. Jahrhundert wurde die Medusa als eine sowohl bezaubernde als auch gefährliche Figur angesehen, die für die Faszination der symbolistischen Bewegung für die Dualität der menschlichen Natur beispielhaft war. Riepers Medusa verkörpert diese Dualität perfekt, denn ihre Monstrosität weicht einer vermenschlichteren und resonanzfähigeren Interpretation des Themas: Das Gemälde lädt den Betrachter ein, Medusa als Symbol der Bedrohung und der Anziehungskraft zugleich zu konfrontieren und zu betrachten.
  • Schöpfer*in:
    August Rieper (1865 - 1940, Deutsch)
  • Entstehungsjahr:
    ca. 1902
  • Maße:
    Höhe: 43,18 cm (17 in)Breite: 33,02 cm (13 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    New York, NY
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU10215914942

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