Bernard Pothast

Die Lesestunde

Ende des 19. Jahrhunderts

Bernard Pothast wurde in Belgien geboren und ging nach Paris, um die École des Beaux Arts zu besuchen. Dort studierte er bei dem Künstler Gabriel Ferrier. Er studierte auch an der Schule von Reichsakad und später in Amsterdam bei dem Künstler Jules Alby. Bernard Pothast hat eine erfolgreiche Karriere als Genremaler gemacht. Sein Lieblingsthema war die bäuerliche Familie. Die europäischen Bauernmaler des 19. Jahrhunderts traten das Erbe der idyllischen Literatur an, die bestimmte Stereotypen des bäuerlichen Lebens festschrieb. Pothasts Bilder zeigen bäuerliche Mütter, die ihre kleinen Kinder unterrichten oder betreuen, in rustikalen Räumen, die sparsam mit den bescheidenen Habseligkeiten der Familie dekoriert sind. Ihre Innenräume wurden in der Regel durch das Licht der frühen oder mittäglichen Sonne erhellt. Diese Darstellungen bezauberten den neureichen Industriekaufmann, der nun in einer städtischen Umgebung lebte und arbeitete, sich aber nach der Einfachheit des Landlebens sehnte. Pothasts sentimentale Illustrationen des bäuerlichen Lebens waren zu seinen Lebzeiten sehr beliebt und sind es auch heute noch.