Scott Harbison

Acrylfarbe, Ölstift auf Hartfaser: "Sie nennen mich den Wunderer"

2025

Scott Harbison wuchs im Norden New Jerseys auf und war schon früh von Zeichentrickfilmen fasziniert. Er war etwas introvertiert und schien während seiner Schulzeit in Tagträumen zu schwelgen, wandte sich aber immer wieder dem Zeichnen zu, um seinen übermäßig aktiven Geist zu beruhigen. In seinen frühen Teenagerjahren interessierte er sich für Rockmusik und fand darin ein weiteres Ventil, auf das er sich zu konzentrieren schien. Der Zufall wollte es, dass er sich einer originellen Rockband anschloss, die ihn in den Mittelpunkt des Punkrock-Sturms stellte, der sich im New Yorker East Village schnell zu einer Szene entwickelte. Dort war er Frontmann einer Band, die ihn im Alter von 15 Jahren auf die Bühne berühmter New Yorker Lokale wie Max's Kansas City und CBGB's brachte. Dieses Kapitel sollte den Grundstein für einen jahrzehntelangen Kampf gegen den Drogenmissbrauch legen. Trotz dieses unglücklichen Verlaufs schaffte es Scott, eine Familie zu gründen, mehrere andere Rockbands ins Leben zu rufen und sich als Stuckateur und Maler von hochwertigen Wohnungen mit einem eigenen Unternehmen selbstständig zu machen. Jahre später, mit Hilfe eines Genesungsprogramms, kam ein Hauch von Gnade in Scotts Leben und er fand zur Nüchternheit. Seit einigen Jahren ist er nun nüchtern geblieben. Dieses neue Leben bot ihm die Gelegenheit, sich wieder auf seine künstlerischen Wurzeln zu besinnen, die er als Kind hinter sich gelassen hatte. In Verbindung mit einer DIY-Einstellung, die er sich aus seiner Punkrock-Zeit angeeignet hatte, begann Scott, stur, unverwüstlich und hartnäckig, sich selbst das Malen beizubringen. Kurz nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie begann er, die Nächte allein zu verbringen, wo sich seine Dämonen und einige scheinbar unschuldige Monster auf der Leinwand zeigten. Scott eröffnete daraufhin eine Instagram-Seite und seine Followerschaft wächst seither wie Pilze aus dem Boden. Mehrere Galerien wurden auf ihn aufmerksam, darunter die Galerie Lucida, die 2024 die Einzelausstellung Creature Comforts präsentierte. Im Frühjahr 2022 nahm er außerdem an einer Residenz am ESKFF teil.