Zahra Zeinali

Zahra Zeinali: „Silent #4“, iranische Kinderspieldoll, 21. Jahrhundert

2019

Zahra ZEINALI wurde 1975 in Teheran, Iran, geboren. Von 2001 bis 2004 studierte sie Bildende Kunst an der Universität für Kunst und Architektur in Teheran. Gleichzeitig unterrichtete sie 15 Jahre lang Kinder in der bildenden Kunst. Als leidenschaftliche Fotografin absolvierte sie 2007 eine Ausbildung zur Fotografin am Haus der Fotografie in Teheran. Im Jahr 2012 zog sie nach Frankreich. Mit ihrem neuen Leben konfrontiert, veränderte sich ihre Sicht auf die Welt. Seit 2020 nimmt sie ihre Ausbildung in Fotografie an der EFET-Schule in Paris wieder auf. Das Puppenhaus "Was kann ein wahres künstlerisches Temperament nach einer im heutigen Iran verbrachten Jugend anstreben? Den Schwierigkeiten, Vorurteilen und Beschränkungen zu entfliehen, ein Fenster der Freiheit weit zu öffnen, das reich an Möglichkeiten ist, die lange Zeit als unerreichbar galten. Zahra Zeinali war fünfzehn Jahre lang Lehrerin für bildende Kunst. Ihre Schüler sind zwischen 6 und 12 Jahre alt. Zeichnen, Bildhauerei, Malerei, Modellbau, sie lehrte sie eine große Vielfalt an Techniken, aber vor allem, frei zu denken und selbst zu gestalten, in einer Atmosphäre freudiger kreativer Unordnung, die erstaunlicherweise von einer sorgfältigen Hierarchie toleriert wird. Anschließend studierte sie vier Jahre an der Universität für Kunst und Architektur in Teheran. Als sie nach einer kurzen abstrakten, von den Rhythmen der Natur inspirierten Periode in Frankreich ankam, war dies die Zeit der Anschläge auf Charlie Hebdo und Bataclan, die sie zutiefst prägten und das Ideal von Emanzipation und Autonomie, das sie bei ihrem Aufenthalt in Paris projiziert hatte, nachhaltig verdunkelten. "Es gibt kein Paradies auf Erden", schloss sie mit einem melancholischen Lächeln. Eine alte Puppe, die für 1 Euro in einem Lagerraum gekauft wurde, löst bei ihr einen Klick aus. Der bittere Eindruck, den die iranische Gefangenschaft hinterlassen hat, die Erinnerung an die fünfzehn Jahre, in denen sie Kinder in der bildenden Kunst unterrichtete, die Einsamkeit ihres Pariser Exils - all dieser Gefühlsnebel fand im Bild der Puppe eine plastische Metapher. Daran erinnern diese zarten, oft missbrauchten und verlassenen Gesichter aus Ton, an die kindliche Unschuld ihres unschuldigen Blicks, an eine Art seltsame Abwesenheit von der Welt der Lebenden, als ob sich ihr abgeschwächtes Leben hinter dem Geheimnis eines Theatervorhangs abspielte, im Hinterland hinter den Kulissen, an den Rändern, an den Grenzen der Gesellschaft und des Lebens. In jedem Bild kehrt das gleiche kleine Mädchen mit einem wiederkehrenden Traum zurück, verloren in einer unbekannten und feindlichen Umgebung. Die Inszenierung der Leinwand oder der Zeichnung unterliegt einer gelehrten, leicht theatralischen Unordnung, die an die glücklichen Zufälle des Trödels in den Second-Hand-Läden erinnert. Ihre bedingungslose Bewunderung für Goya inspiriert wahrscheinlich ihre Vorliebe für Hell-Dunkel, für ein lebendiges und bewegtes MATERIAL. Malerei, die den Menschen und das Gefühl berührt. Lebenserinnerung und malerische Leidenschaft verflechten sich untrennbar zu einer fast organischen Synthese. Sie ist eine echte Malerin." Xavier Bureau