Peter Hoffer

""Scene 2", Gemälde von Peter Hoffer (16x64 Zoll), 2016

2016

Peter Hoffers zeitgenössische Gemälde sind so beschrieben worden, dass sie ebenso viel über Studio-Materialien und Techniken aussagen wie über die Themen, die sie vermitteln. Peter Hoffer porträtiert Bäume. Er lädt das Publikum ein, sich ihre Haltung, ihre Details und ihre Mimik genauer anzuschauen. Das Thema ist ebenso wichtig wie die Technik: Die Art und Weise, wie Bäume knirschen, kratzen und altern, ist für Hoffer ebenso wichtig wie die Bäume selbst. Sie sind in einer sehr klassischen, realistischen und fast fotografischen Weise gemalt, aber sie haben ein starkes zeitgenössisches Gefühl, das durch die Epoxidharzbeschichtung und den rauen Holzkasten, auf dem der Künstler malt, vermittelt wird. Hoffers Werk ist eine paradoxe Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart, alt und neu, rau und raffiniert, realistisch und abstrakt, Außenperspektive und intimes Gefühl. Die Bäume, die Peter malt, sind keine Kopie einer bestehenden Geografie. Manchmal malt er nach Fotografien, aber meistens sind diese Bäume Reminiszenzen. Unabhängig davon, ob es sie gibt oder nicht, geht es ihm bei seiner Arbeit eher um die Technik, darum, wie er die Welt wahrnimmt, als um die Realität der Welt selbst. Wenige Kilometer von Montreal entfernt hat Peter eine Hütte mitten im Wald, die zu seinem Refugium geworden ist, einem Ort, an dem er gerne malt. Wenn er anfängt, malt er zunächst mit Öl auf Holz, dann beginnt der kreativere Teil: Er trägt einen Hauch von Acrylfarbe und mehrere Schichten Epoxidlack auf, den er selbst herstellt. Dieses Verfahren wurde durch die Lacke inspiriert, die in den akademischen Malersalons des 19. Jahrhunderts verwendet wurden, um die Gemälde zu verschönern und zu konservieren. Für den Künstler geht es darum, stimmungsvolle Landschaften zu inszenieren, die in jedem Einzelnen Erinnerungen, Träume, ein Déjà-vu-Gefühl wecken. Aber wenn wir beim zweiten Lesen mehr als eine Landschaft sehen, sondern eine echte Reflexion über die Kunst, die Darstellung der Natur und das Gemälde als Gegenstand an sich, dann hat er seine Wette gewonnen.