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Flemish 17., Orpheus und Tiere, große dekorative Wand Gemälde Alter Meister

c. 1650

Angaben zum Objekt

Flämische Schule, 17. Jahrhundert Orpheus und die Tiere Öl auf Leinwand, 146,5 x 217 cm Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung. Auf einem beeindruckenden, raumfüllenden Format stellt dieses Gemälde "Orpheus und die Tiere" dar. Der Harfe spielende Orpheus sitzt in der Mitte vor einem Baum, dessen Stamm sich über seinem Kopf verzweigt. Dieser zentrale Baum rahmt mit seiner Krone die Landschaft zum Horizont hin ein und bietet gleichzeitig durch seine Äste vielen Vögeln die Möglichkeit, Platz zu finden. Die linke Hälfte des Bildes ist von einer Meereslandschaft geprägt, an deren Rand tief im Hintergrund die Ruinen einer Burg zu sehen sind. Diese Meereslandschaft, eingerahmt von Bergen am Horizont, ist der einzige Bereich, in dem der Himmel zu sehen ist. Auf dieser Seite sind Wasservögel wie Störche, Schwäne und Enten zu sehen. In der rechten Hälfte blickt der Betrachter in einen tiefen europäischen Wald. Auf dieser rechten Seite finden sich weitere Landtiere wie Rehe, Kaninchen und Löwen, um nur einige zu nennen. Orpheus trägt ein opulentes rot-goldenes Gewand, unter seinem blauen Brustpanzer sehen wir ein weißes Hemd. Seine Füße sind mit kunstvollen Sandalen geschmückt. Sein Kopf ist von einem strahlenden Lorbeerkranz ("poeta laureatus") umgeben. Der junge Mann ist durch seine Harfe, den Lorbeerkranz und die ihn umgebenden Tiere eindeutig als der Sänger und Dichter der griechischen Mythologie, Orpheus, zu erkennen. Orpheus war einer der Argonauten, die unter der Führung von Jason auf der Suche nach dem Goldenen Vlies waren. Er sang so schön, dass er sogar das wütende Meer und seine Feinde durch die Magie seiner Leier bezwang. Während der Reise soll Orpheus sogar die Sirenen mit seinem Gesang übertönt haben. Es heißt, er sei der größte aller Dichter gewesen und habe Menschen, Tiere, Steine und Bäume mit seinem Gesang verzaubert. Insgesamt sind auf dem Gemälde 51 Vögel und 37 verschiedene Arten abgebildet. Die Tiere sind meist sehr detailliert abgebildet und können bis auf wenige Ausnahmen identifiziert werden. Es werden vor allem europäische Tierarten gezeigt. Ausnahmen sind der straußenähnliche Nandu, der hinter dem Hirsch hervorlugt, sowie der große Papagei oben links und die beiden Löwen. Ähnlich verhält es sich mit dem großen Tier direkt hinter Orpheus auf der rechten Seite. Die Form des Kopfes lässt auf einen Polarfuchs aus den Polarregionen schließen, auch wenn der Körper viel zu groß ist. Der Polarfuchs wurde erstmals 1555 von Olaus Magnus beschrieben. Es könnte aber auch ein Braun- oder Schwarzbär abgebildet sein. Ein ungewöhnliches Detail ist das Tier, das relativ isoliert im rechten Hintergrund steht und nach links schaut. Es ist nicht eindeutig identifizierbar, weist aber gewisse Ähnlichkeiten mit dem australischen Känguru auf. Sie wurde erstmals von Vespucci im Jahr 1500 und von Francisco Pelsaert im Jahr 1629 beschrieben. Sollte es sich tatsächlich um ein Känguru handeln, wäre dies eine der frühesten erhaltenen bildlichen Darstellungen. Auf diesem Gemälde wird Orpheus von einem kleinen Affen begleitet, der eine Viola da Gamba spielt. Dies ist eine ikonografische Besonderheit. Im Allgemeinen weist dieses Gemälde einige Besonderheiten im Vergleich zu anderen Gemälden mit "Orpheus und den Tieren" auf. Die zentrale Positionierung von Orpheus ist recht häufig, aber er hält in der Regel eine Leier und ist in einem antiken Stil gekleidet, aber nicht so opulent. Auch die Auswahl der Tiere ist bemerkenswert: Man sieht vor allem europäische Tiere, kaum Exoten wie Kamele oder Elefanten. Die beiden Löwen im rechten Vordergrund sind ein Zitat von Peter Paul Rubens und seiner Darstellung "Daniel in der Löwengrube", die in einem Kupferstich umgesetzt wurde. Das vorliegende Gemälde lässt sich aufgrund seiner malerischen und kompositorischen Konzeption der flämischen Schule des 17. Jahrhunderts zuordnen. Aus dem Umkreis von Jan Brueghel dem Jüngeren gibt es zahlreiche Darstellungen dieses Orpheus - Themas, die es zum Anlass nehmen, ebenso viele exotische Tiere zu zeigen. Es gibt auch Anklänge an spanische Maler wie Juan de Arellano oder den Italiener Sinibaldo Scorza. Die Komposition der Baumlandschaft erinnert auch an Jan Brueghel den Jüngeren und Roelant Savery. Man muss davon ausgehen, dass der Künstler des vorliegenden Gemäldes einige Darstellungen von Orpheus kannte und sie hier in einer Art Capriccio kombiniert hat. Außerdem muss man davon ausgehen, dass er einige der Tiere entweder im Original (Menagerien), als ausgestopfte Tiere oder auch in Kupferstichen gesehen hat. Allein dieser Zugang und diese Bildung sprechen für eine Entstehung des Gemäldes im Umfeld eines Gerichts oder eines hoch gebildeten Kunden. Das Gemälde zeigt 51 Vögel aus 37 Arten Linke obere Ecke (20 Vögel) Obere Reihe; Schneefink Montiffringilla nivalis Oriole Oriolus oriolus vr ? ? Eichelhäher Garrulus glandarius Turmfalke Falco tinnunculus Zweite Reihe Buchfink Fringilla coelebs Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus Singdrossel Turdus musicus Pirol Oriolus orilolus m. Wiedehopf Upupa epops Dritte Reihe 4 Weißstörche Ciconia ciconia Fantasie-Papagei / Rot geflügelte Amazone ? Amazonas amazonica Kleinspecht Dendrocopos minor (Buntspecht) Vierte Reihe; Kolkrabe Corvus corax 2 Rotschwänze Turdus iliacus Fantasievoller Singvogel, nicht identifizierbar Kingfisher Alcedo atthis Links unten: Gänsesäger Mergus merganser ? Uferschnepfe (Wintergefieder?) Limosa limosa ? Zwei Enten fliegen, nicht identifizierbar Schwimmen: Knäkente Anas querquedula Haubentaucher Podiceps cristatus Zwergtaucher Tachybaptes ruficollis 2 Schwäne Cygnus olor juvenil? Nicht identifizierbare Ente Stockente Anas platyrhynchos Schellente Bucephala clangula f. Trauerente Melanitta nigra m. Nicht identifizierbare Ente Graureiher Ardea cinerea Purpurreiher Ardea purpurea ? Weißstorch Ciconia ciconia Oben rechts Von links nach rechts Große Drossel (vgl. Zeichnung in Adriaan Collaert, Gessner / Aldrovandi) Uhu Bubo bubo Gimpel Pyrrhula pyrrhula Habicht Accipiter gentilis Feldsperling Padda oryzivora 2 Elstern Pica pica Pirol Oriolus oriolus Stieglitz Carduelis carduelis Genau in der Mitte: Nandu Rhea americana Schneehuhn Lagopus mutus Rothuhn Alectoris rufa Birkhuhn Tetrao tetrix Auerhahn Tetrao urogallus f. Säugetiere (9 Arten) Affenarten Braune Ratte Rattus norvegicus Kaninchen Oryctolagus cuniculus Rotes Eichhörnchen Sciurus vulgaris Rothirsch Cervus elaphus Wallaby Macropus spec. ** Braun-/Schwarzbär Ursus arctos / americana ? Polarfuchs Vulpes lagopus *** (Sommergefieder oder blau/schwarze Form, Gesicht korrekt, Körper zu groß) 2 Löwen Panthera leo Amphibien Frosch Rana esculenta ?/ Kröte Bufo bufo ? Landschildkröte Emys orbicularis ? Dank an Ruud Vlek ** erstmals beschrieben von Vespucci 1500 und Pelsaert 1629. Erste Darstellung ? *** erstmals beschrieben von Olaus Magnus 1555, Aldrovandi 1637, Jonston 1657. Erste Darstellung ?
  • Entstehungsjahr:
    c. 1650
  • Maße:
    Höhe: 146,5 cm (57,68 in)Breite: 217 cm (85,44 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Greven, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU155029791642
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