Porträt einer sitzenden Lady Legh, die Blumen hält, um 1693, englische Aristokratische Geschichte

Porträt einer sitzenden Lady Legh, die Blumen hält, um 1693, englische Aristokratische Geschichte
um 1693

Angaben zum Objekt

Dieses von Titan Fine Art präsentierte exquisite Grand Manier-Gemälde wurde um 1693 gemalt und war Teil der Sammlung der Familie Legh in ihrem prächtigen Haus Adlington Hall. Adlington wurde an der Stelle eines sächsischen Jagdschlosses erbaut und wurde während der Herrschaft von Edward II. zum Sitz der Familie Legh, die damit die Vormundschaft über Adlington für die nächsten 700 Jahre festigte. Unser Porträt hängt im Drawing Room auf einem Foto der Zeitschrift Country Life aus dem Jahr 1905 (siehe Foto). Mit diesem Porträt haben Sammler die Chance, ein eindrucksvolles Überbleibsel einer glanzvollen aristokratischen Lebensweise zu erwerben, die bald verschwinden wird. Es ist ein gutes Beispiel für das Porträt aristokratischer und wohlhabender Frauen im England des letzten Viertels des siebzehnten Jahrhunderts. Das schön komponierte Bild zeigt den Dargestellten in einem Waldstück mit einem Felsen und einem durch die Bäume sichtbaren Himmel. Dieses arkadische Ambiente entstammt der Tradition der Hirtenliteratur, in der das Leben auf dem Lande als friedlich, beschaulich, sorgenfrei und vergnüglich empfunden wurde. Jahrhunderts war Arkadien bereits ein beliebtes Thema in der Kunst, und alle gebildeten Menschen waren mit der lateinischen und griechischen Hirtenpoesie vertraut. Das Thema war so tief in der Gesellschaft verwurzelt, dass ein zeitgenössisches Publikum seine Bedeutung beim Betrachten dieses Porträts sofort erkannt hätte. Die Dargestellte wurde 1674 als Lady Isabella Robartes geboren. Sie war die Tochter von The Honorable Robert Robartes, Lord Viscount Bodmin (1634-82), einem englischen Politiker und Botschafter in Dänemark. Die Robartes waren eine kornische Familie, die seit vielen Generationen in Truro ansässig war und in der Tudor-Zeit durch den Handel mit Wolle und Zinn zu großem Reichtum gekommen war. Roberts Vater hatte während des Krieges erhebliche Verluste erlitten, da sein Haus in Cornwall von den Royalisten besetzt war, seine Ländereien an Sir Richard Grenville abgetreten wurden und Robert und seine Geschwister als Gefangene beim König festgehalten wurden. Nach dem frühen Tod von Lady Isabellas Vater erhielt ihre Mutter später den Titel Gräfin von Radnor, den sie auch erhalten hätte, wenn ihr Mann überlebt hätte. Am 18. Juli 1693 heiratete Lady Robartes John Legh of Adlington Hall (1688-1739), der ein Oberst der Miliz war und 1705 Sheriff der Grafschaft wurde. Das Paar hatte drei Kinder, Elizabeth (ca. 1694 - begraben in Westminter Abbey 1734), Lucy Frances Legh (1695-1728) und Charles Legh (1697-1781), der 1739 die Nachfolge seines Vaters antrat. Charles war mit dem Komponisten Händel befreundet, der bei einem Besuch in Adlington das Musical "Blacksmith" komponierte. Der Dargestellte starb im Jahr 1725. Die uralte Familie Legh steht an der Spitze der bedeutenden Linien der Engländer, die seit jeher in Cheshire ansässig sind, das von einem alten Schriftsteller als "die Mutter und Amme der Vornehmheit" bezeichnet wurde. Die Familie Legh war bereits eine etablierte Familie in Cheshire, der Wilhelm der Eroberer nach der normannischen Eroberung im Jahr 1066 zahlreiche Ländereien übertrug. Von John de Legh und Ellen de Corona stammen zahlreiche Zweige der Familie ab, darunter die Leghs of Lyme und die Leighs of Stoneleigh - beide gründeten prominente Häuser, die noch heute existieren. 1596 schloss sich Sir Urian Legh dem Grafen von Essex in der Expedition von Elisabeth I. gegen die Spanier an und erhielt, nachdem er bei der Belagerung von Cádiz eine führende Rolle gespielt hatte, auf dem Schlachtfeld die Ritterwürde. Adlington in Cheshire ist einer der ältesten Landbesitzungen der Grafschaft. Die Tradition besagt, dass das Dach der berühmten Großen Halle von zwei Säulen getragen wird, die aus Eichen gehauen wurden, deren Wurzeln noch immer im Boden von Cheshire verankert sind. Das weitläufige Anwesen blickt auf eine über 700-jährige Geschichte zurück und ist ein Spiegelbild der sich verändernden sozialen, architektonischen und politischen Landschaft Englands. Adlington wird in der Domesday-Erhebung als Edulvinstane erwähnt, das vor der Eroberung dem sächsischen Grafen Edwin und danach Hugh Lupus, dem Grafen von Chester und Neffen von William dem Eroberer, gehörte. Nach dem Tod von Lupus fiel die Herrschaft an die Krone zurück und wurde Anfang des 13. Jahrhunderts an die normannische Familie de Corona vergeben. Das letzte Mitglied der Familie, das keinen Erben hatte, vererbte das Gut an seine Schwester Ellen und deren Ehemann John de Legh. Seit 1315 ist es der Sitz der Familie Legh. Der große Saal erhebt sich ohne Unterbrechung vom Boden bis zum Dach und hat eine Minnesänger- und eine Damengalerie, die sich zu ihm hin öffnen. Es ist 45' lang, 26' breit und etwa 25' hoch. Das offene Hammerschlagdach ist reich getäfelt und jede Tafel ist mit einem Wappenschild geschmückt. Die heraldischen Insignien der sieben normannischen Grafen von Chester und ihrer acht Barone sind in den ersten drei Reihen abgebildet. Während des Bürgerkriegs schlugen sich die Leghs, wie so viele aus dem Adel von Cheshire, auf die Seite von Karl und kämpften eifrig für ihn. Adlington Der Wassergraben, der im Auftrag des Königs als Garnison diente, wurde bei der Belagerung des Anwesens durch parlamentarische Truppen, die sich zwei Wochen lang tapfer wehrten, aber schließlich zur Kapitulation gezwungen wurden, seiner eigentlichen Aufgabe zugeführt. Ein Doppelporträt von Thomas Legh dem Älteren und seiner Frau Anne Gobarte, das durch Schwerthiebe von einquartierten Parlamentariern verunstaltet wurde, sowie Einschusslöcher an drei oder vier Stellen in der massiven Eichentür des Saals zeugen noch heute von den Auswirkungen dieser Zeit auf die Sammlung. Sechs Meilen entfernt befindet sich das "herrschaftliche Haus von Lyme", das uns in die Zeit des Rittertums zurückversetzt, denn in Anerkennung der Verdienste in den Kriegen mit Frankreich wurde die Domäne an Sir Piers Legh, einen jüngeren Sohn des Hauses Adlington, verliehen. Dieser Zweig der Familie war dort 600 Jahre lang bis 1946 ansässig. Verso auf der Leinwand beschriftet: "The Rt Hon. Lady Isabella Legh, Schwester von Charles Earl of Radnor, Ehefrau von John Legh of Adlington Esq. Sr. G. Kneller". Die elegante Modellierung der Hände und Arme, die leichte Drehung des Kopfes und die in den Nacken fallende Haarlocke verleihen dem Porträt einen Hauch von Eleganz und Raffinesse. Diese Art von Porträts wurde von Kneller und seinen Zeitgenossen oft als archetypisches Beispiel dafür verwendet, was wohlhabende Gönner in England wünschten - und diese Porträts säumten die Wände vieler großer Säle in herrschaftlichen Anwesen in ganz Großbritannien. Technisch gesehen ist Knellers Technik, auf blauem Grund zu malen und Passagen davon sichtbar werden zu lassen, um dunklere Fleischtöne anzudeuten, offensichtlich. Heldly in seiner ursprünglichen vergoldeten Zeitraum Rahmen. Sir Godfrey Kneller (1646-1723) war einer der bedeutendsten Porträtmaler Englands am Ende des siebzehnten Jahrhunderts. Er malte sieben britische Monarchen (Karl II., Jakob II., Wilhelm III., Maria II., Anne, Georg I. und Georg II.) und war 1715 der erste Künstler, der zum Baronet ernannt wurde (der nächste war John Everett Millais im Jahr 1885). Er wurde in Deutschland geboren, erhielt seine Ausbildung in Amsterdam und studierte in Italien, bevor er 1676 nach England ging. Gegen Ende des Jahrhunderts, nach dem Tod von Peter Lely und John Riley, wurde Kneller zum führenden Porträtmaler in Großbritannien und zum Hofmaler der englischen und britischen Monarchen von Karl II. bis Georg I.. Er dominierte die englische Kunst mehr als dreißig Jahre lang. Besonders hervorzuheben sind seine über 40 "Kit-cat-Porträts" und die zehn "Schönheiten" des Hofes von Wilhelm III. Er leitete ein großes, geschäftiges und erfolgreiches Studio in London und beschäftigte viele Assistenten, wodurch eine Routine entstand, die es ermöglichte, eine große Anzahl von Werken zu produzieren. Sein Name wurde zum Synonym für die britische Porträtmalerei jener Zeit, und er erlangte große Berühmtheit; unzählige andere Künstler strebten danach, seinen Stil nachzuahmen. Er starb 1723 in London an einem Fieber, und in der Westminster Abbey wurde ihm ein Denkmal gesetzt. In seinem Testament hinterließ Kneller 500 unvollendete Bilder seinem Hauptassistenten Edward Byng (ca. 1676-1753), der nach Knellers Worten "mir viele Jahre lang treu gedient" hatte. Byng lebte mit ihm in einem Haus in der Great Queen Street. Kneller gab ihm eine Rente von 100 Pfund pro Jahr und beauftragte ihn mit der Fertigstellung dieser Bilder, wofür er die Zahlungen erhalten sollte. Kneller hatte dafür nur die Hälfte erhalten; ob seine Kunden nicht so schnell zahlten, wie sie saßen, oder ob Knellers Tod zuerst eintrat, ist unbekannt. Byng erbte auch Zeichnungen aus dem Studio von Kneller, von denen sich viele heute im Britischen Museum befinden. Später lebte er in Potterne, in der Nähe von Devizes, wo er 1753 starb und begraben wurde. Sein Bruder Robert war ebenfalls Maler, und viele Werke wurden beiden Brüdern gemeinsam zugeschrieben. Laut Edwards Testament wurde sein Vermögen nach dem Tod seiner Schwester Elizabeth zwischen seinen Neffen William Wray, Robert Bateman Wray und Charles Wray aufgeteilt (und nicht, wie von einigen behauptet, zwischen Robert Bateman Wray und seiner Schwester Mary). Provenienz: Wahrscheinlich vom Ehemann der Dargestellten, John Legh, in Auftrag gegeben und dann etwa 330 Jahre lang in Adlington Hall vererbt Literatur: Adlington Hall, Cheshire: The Seat of Mr. A.M.R. Legh', Country Life, 29. Juli 1905, S. 130, 'The Drawing-Room'; Country Life, 28. November, 5. Dezember und 12. Dezember 1952; G. Nares, 'Adlington Hall, Cheshire - III: The home of Mrs. Legh', Country Life, 12. Dezember 1952, S. 1960, Abb. 2 'The mid-Georgian staircase in the West front'. Abmessungen: Höhe 141cm, Breite 119cm gerahmt (Höhe 55,5", Breite 46,75" gerahmt)

Entstehungsjahr:
um 1693
Maße:
Höhe: 141 cm (55,52 in)Breite: 119 cm (46,86 in)Tiefe: 7 cm (2,76 in)
Medium:
Leinwand,Öl
Bewegung und Stil:
Alte Meister
Kreis von:
Kneller Godfrey (1646 - 1723, Englisch)
Zeitalter:
17. Jahrhundert
Zustand:
Dieses Gemälde wurde vor dem Verkauf einer strengen Qualitäts- und Zustandsbewertung durch einen professionellen Restaurator unterzogen. Er kann sofort aufgehängt und genossen werden.
Galeriestandort:
London, GB
Referenznummer:
1stDibs: LU1199115964522

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