Pat Hobaugh

Ein Apfel am Tag

Pat Hobaugh wuchs auf einer kleinen Farm im ländlichen Indiana auf. Er hat nie einen Kunstkurs besucht oder einen Pinsel in die Hand genommen, bis er in seinem letzten Jahr am College einen Kurs in Kunstgeschichte belegte, der sein Leben veränderte. Er verliebte sich in die Alten Meister und begann, sich selbst das Malen beizubringen. Nach einigen Jahren des Selbststudiums ging er wieder zur Schule, um an der Universität von Iowa und an der Universität von Wisconsin-Madison einen Bachelor- bzw. Master-Abschluss in Malerei zu erwerben. Heute ist er in Galerien im ganzen Land vertreten und seine Werke befinden sich in Sammlungen auf der ganzen Welt. Er wohnt derzeit in Atlanta, Georgia, USA. Pat Hobaugh arbeitet in einem Stil, der die Auseinandersetzung mit der Popkultur widerspiegelt und mit der Tradition der niederländischen Stilllebenmalerei verschmilzt. Seine Faszination für Objekte (Actionfiguren, Spielzeug, verschiedene Lebensmittel) entspringt seiner anthropologischen Denkweise, die hinterfragt, was diese Objekte über uns als Kultur aussagen. Hobaugh, der seine besondere Praxis, Ikonen der Popkultur in Form von Objekten zu malen, als "Stuf- fologie" bezeichnet, erforscht die Bedeutung von Materialität und "Spielzeit" in der modernen Welt und versieht sie mit gereiftem satirischen Witz und kindlicher Verspieltheit. Hobaugh berücksichtigt in seinen Bildern auch die Auswirkungen von einer Generation zur nächsten, da er Ikonen verwendet, die aus dem aktuellen popkulturellen Kontext herausfallen könnten. Damit spielt er auf eine Verschiebung des Verständnisses von Jung und Alt an. Diese Gegenstände sind immer noch Spielzeuge, eine Hommage an unsere Jugend, auch wenn sie vielleicht nicht als "aktuell" gelten. Obwohl das Eingeständnis der verlorenen Jugend überwältigend sein kann, vermittelt Hobaugh durch die Vermischung der Figuren der Popkultur Dankbarkeit und Hoffnung für seine Jugend und die Jugend von heute. Hobaugh sagt über seine Arbeiten: "Meine Stillleben sind ein Versuch, die traditionelle Idee des gegenständlichen Stilllebens zu erforschen und zu sprengen. Diese Gemälde begannen als eine Untersuchung der kulturellen Prägung und Entwicklung von Kindern im frühen Jugendalter durch Spielzeug-Actionfiguren... Insgesamt dienen sie als Fenster in die Welt, in der sich der Helden- und Schurkenmythos eines Kindes herausbildet. In jüngster Zeit wurden die Stillleben um die Untersuchung und den Vergleich von Themen aus der vergangenen und gegenwärtigen Populärkultur erweitert, wie etwa zuckerhaltige Snacks und Frühstücksflocken."