Expressionistisches Gemälde von George Alfred Stockburger in Rosa und

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Georg Alfred Stockburger Wankheim 1907 - 1986 Tübingen Stilleben, um 1930 Öl auf Leinwand Monogramme unten rechts Größe: 100 x 70 cm Rahmen: 114 x 85 cm Aufwändig gerahmt Im Sommersemester 1925 begann Stockburger auf Wunsch seines Vaters ein Medizinstudium an der Universität Tübingen. In diesem ersten Semester belegte er auch einen Kurs am Zeicheninstitut der Universität. Das junge Self-Portrait aus dem Jahr 1925 ist in diesem Institut entstanden. Es ist das älteste erhaltene Bild von Stockburger. Der universitäre Zeichenlehrer Heinrich Seufferheld erkannte sein malerisches Talent und ermutigte ihn zu ersten Arbeiten. Im Herbst dieses Jahres wechselte er auf entschiedenes Drängen der Mutter und gegen das Versprechen des Vaters, nach der künstlerischen Ausbildung ein Lehramtsstudium zu absolvieren, an die Stuttgarter Kunstakademie. Hier studierte er u.a. bei Hans Spiegel, Robert Breyer, Alexander Eckener und Gottfried Graf. Der Schweizer Maler Heinrich Altherr, der eine Zeit lang auch Direktor der Stuttgarter Akademie war, wurde sein Mentor und wichtigstes Vorbild dieser Zeit. 1928 wurden auf Empfehlung der Juroren Karl Hofer und Emil Nolde Bilder von Georg Alfred Stockburger in einer Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes in Hannover gezeigt. Stockburger war Mitglied der Stuttgarter Sezession, seit 1929 auch der Stuttgarter Neuen Sezession und der sogenannten "Stuttgarter Jury Free". Stockburger Bilder wurden mehrfach in Stuttgart und Berlin ausgestellt. Im selben Jahr brach er sein Kunststudium ab, ging nach Berlin und versuchte, sich dort als freischaffender Künstler zu etablieren. Hier folgte er seinen Vorbildern Käthe Kollwitz, Ernst Barlach und vor allem Edvard Munch, dessen stark gefühlsbetonter Expressionismus seinem eigenen künstlerischen Wunsch entsprach. Die Schwierigkeiten, sich als freischaffender Künstler in Berlin zu etablieren, gesundheitliche Probleme und die gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen nach der Machtergreifung Adolf Hitlers in Berlin führten 1934 zu dem Entschluss, nach Stuttgart zurückzukehren. Stockburger weigerte sich beharrlich, in die nationalsozialistische, gleichgeschaltete Reichskulturkammer einzutreten. Gegen das nationalsozialistische Kulturprogramm, das einen propagandistischen, heroischen Pseudoklassizismus forderte, bestimmte Stockburger seine künstlerische Aufgabe folgendermaßen: "Ich habe ein Leitmotiv in meinem Testament: Pflicht zur Wahrheit, denn Wahrheit ist Schönheit." Als Gegner des Nationalsozialismus verlor er auch in Stuttgart alle Arbeits- und Ausstellungsmöglichkeiten und wurde als entarteter Künstler disqualifiziert. Aufgrund der aktuellen politischen Situation gibt Stockburger die Malerei als Beruf auf und setzt im Alter von 27 Jahren sein Medizinstudium in Tübingen und vorübergehend in München fort. Als Künstler ging Stockburger in die innere Emigration, im Gegensatz zu Reinhold Nägele, der ihm als Kollege in der Sezession gut bekannt war und 1939 in die USA emigrierte. Nachdem Hitlerdeutschland am 1. September 1939 den Krieg gegen Polen begonnen hatte, wurde Stockburger kurz vor Abschluss seiner Promotion und seines Medizinstudiums als Sanitätsfeldwebel eingezogen. Während eines Sonderurlaubs im Winter 1939/1940 schloss er sein Medizinstudium in Tübingen ab und erhielt am 23. Dezember 1940 seine Approbation. Im Juni 1940 wird er während des Westfeldzuges in der Gegend von Metz stationiert. Dort engagierte er sich für die französische Bevölkerung und richtete ein Epidemiekrankenhaus ein. Am 18. September 1941 heiratete er die Tübinger Fotografin Lore Eppensteiner, geborene Henke. Am 21. Januar 1941 promovierte er mit der Dissertation Die Deckung des Vitaminbedarfs durch die Nahrung. Zehn Tage später wurde er als Arzt in einer Pioniereinheit an der Ostfront in Nordrussland eingesetzt. Hier begleitete er diese Einheit bei ihrem Einmarsch in das Gebiet Tichwin und sah das unbeschreibliche Leid, das der Zivilbevölkerung damals zugefügt wurde. "In dieser Zeit pflegte er viele kranke Russen, in denen er keine Feinde, sondern wehrlose Menschen sah." Ein blinder Russe mit Holzbein, bei dem er einquartiert war und der auf dem Rückzug von den deutschen Soldaten erschossen wurde. "Dieses unendliche Leid hielt er in zahlreichen flüchtigen Skizzen fest. Nachdem diese Einheit aufgelöst wurde, erhielt er bis zum Kriegsende das medizinische Kommando über einen Lazarettzug. Er transportierte verwundete Soldaten von der Front zurück ins Deutsche Reich. Nach Notoperationen, Amputationen oder dem Ausstellen von Totenscheinen zog er sich oft für ein paar Stunden in sein Abteil zurück und schnitzte aus dem Holz von Eisenbahnschwellen beeindruckende Figuren russischer Frauen und Männer, da er im Zug nicht malen konnte. Der Krieg in Russland wurde zu Stockburgers Trauma, das ihn sein ganzes künstlerisches und biografisches Leben lang begleitete. Am 2. Mai 1945 geriet Stockburger in Hard bei Bregenz in französische Gefangenschaft und wurde in Lindau interniert.

Schöpfer*in:
George Alfred Stockburger (1907, Deutsch)
Entstehungsjahr:
1930
Maße:
Höhe: 100 cm (39,38 in)Breite: 70 cm (27,56 in)
Medium:
Öl
Bewegung und Stil:
Expressionismus
Zeitalter:
1930–1939
Zustand:
Galeriestandort:
Eltville, DE
Referenznummer:
1stDibs: LU148927747772

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