Daido Moriyama

Viaduct, Bunkyo-ku, Tokio

Daido Moriyama (geb. 1938) ist ein renommierter japanischer Fotograf, der für seine rohen, körnigen und kontrastreichen Schwarz-Weiß-Bilder bekannt ist, die die düstere, chaotische Energie des städtischen Lebens im Japan der Nachkriegszeit einfangen. Der in Osaka geborene Moriyama begann seine Karriere als Grafikdesigner, bevor er sich in den 1960er Jahren der Fotografie zuwandte, beeinflusst von der Avantgarde-Bewegung Provoke, die mit einem ausdrucksstarken, ungeschliffenen Stil die traditionellen Vorstellungen von Fotografie in Frage stellen wollte. Moriyamas Arbeiten konzentrieren sich oft auf die Schattenseiten des Stadtlebens und zeigen flüchtige Momente der Entfremdung, des Begehrens und der Vergänglichkeit in den Straßen Tokios. Seine ikonische Serie Farewell Photography (1972) und sein Buch Shashin yo Sayonara sprengten die Grenzen fotografischer Konventionen, indem sie mit unscharfen Bildern die fragmentierte Natur der Erinnerung und der modernen Existenz zum Ausdruck brachten. Seine Karriere erstreckt sich über mehr als sechs Jahrzehnte, und er bleibt eine wichtige Figur in der zeitgenössischen Fotografie, die Generationen mit seinem provokativen und innovativen Ansatz zur Erfassung der urbanen Realität inspiriert.