Carlos Luna

Unbenannt

2012

Carlos Lunas Oeuvre ist eine Mischung aus den Einflüssen kubanischer Künstler des 20. Jahrhunderts wie Wifredo Lam, Mario Carreño und Cundo Bermudez sowie dem tiefgreifenden Einfluss des Kubismus von Picasso und Gris und der futuristischen Umarmung des Maschinenzeitalters durch Leger. Luna lässt sich vom Naiven und Provinziellen inspirieren, was zu einer Individualisierung führt, die Mexikos Vorliebe für das Makabre und Primitive mit der Kunst der westlichen Akademie verschmilzt und zu einer erfindungsreichen Erkundung dieser kulturell unterschiedlichen künstlerischen Kräfte führt. Dualität ist ein häufiges Thema in der kubanischen Kunst, und Lunas Kunst verkörpert die inneren Kämpfe eines Künstlers, der entwurzelt wurde. Als Teil der künstlerischen Revolution in Kuba in den 1980er Jahren zog Luna nach Puebla, Mexiko, und bereicherte dort seinen einzigartigen Stil durch die Einbeziehung kubanischer Ikonen mit mexikanischem Bravado kultureller Praktiken und Sprache, dem Geschichtenerzählen des mexikanischen Muralismus und sogar dem horror vacui des lateinamerikanischen Barock. Luna nähert sich seinen Gemälden aus der Sicht des Restaurators, fast so, als ob er ein ausrangiertes Plakat oder ein Poster aus einer vergangenen Epoche restaurieren würde. Lunas akribische Methode ähnelt einer Auferstehung: Er baut Farbschichten auf, kratzt sie dann ab und lässt sie in einem abgeschliffenen Zustand zurück, um sie dann in neuen Schichten wieder aufzubauen, die eine viel raffiniertere und hochglanzpolierte Oberfläche mit sorgfältigen Details, subtiler Modellierung der Form und brillanten Farben annehmen. Lunas Gouachen zeugen von einer starken Komposition, und wenn sie mit der lebhaften Farbgebung seiner Ölgemälde verschmelzen, werden die Leistungen des Künstlers noch wirkungsvoller und visuell verführerischer.