Eric Ernst

Irgendwo im Inneren des endlosen Hauses

Eric Ernst wurde 1956 in Norwalk, Connecticut, in eine Familie geboren, die in der Kunstwelt einen gewissen Ruf genießt. Ursprünglich wollte er selbst jede direkte Beteiligung an der Kunst vermeiden und schloss sein Studium an der George Washington University mit einem Bachelor in Japanologie ab, gefolgt von einem fast abgeschlossenen Master in demselben Fach an der University of Michigan (bis heute besteht er darauf, dass das Schreiben der Masterarbeit nur eine kleine Formalität ist). Zwischen diesen akademischen Pausen lebte Ernst in Japan, wo er bei einem japanischen Holzschnittkünstler in die Lehre ging, Zen-Meditation studierte und unter dem Pseudonym Reckless Eric, The Mad Artist of the Airwaves, als Diskjockey bei einem Tokioter Radiosender angestellt war. Noch wichtiger ist, dass seine Studien dort später seine Arbeit mit verschiedenen Elementen der japanischen und orientalischen Ästhetik in Bezug auf Farbgebung und Konzepte von Rhythmus und Asymmetrie im Design durchdringen sollten. Neben den Aspekten, die die geometrische Reinheit der russischen Avantgarde und der späteren Bauhaus-Künstler hervorheben, wurde Ernst auch durch den Ansatz seines Vaters Jimmy Ernst zu einer klaren, linearen Kompositionsstruktur beeinflusst. Außerdem sind die Werke von Aspekten der Harmonie und Bewegung inspiriert, die aus so unterschiedlichen musikalischen Quellen wie Thelonious Monk, Miles Davis, Igor Strawinsky und Frank Zappa stammen. Indem er die Werke strukturell so anordnet, dass sie als kleine architektonische Räume betrachtet werden können, hat Ernst in jüngster Zeit damit begonnen, Elemente der gegenständlichen Bildsprache in seine Konstruktionen einzubeziehen. Diese dienen dazu, eine Interaktion von Formen, Gestalten und Farben zu schaffen, die, gemischt mit musikalischen und harmonischen Elementen, eine unmittelbarere Erzählung hervorrufen und danach streben, die Grenzen der reinen geometrischen Abstraktion zu überschreiten.