Joe Boruchow

„Fourth of July“, handgeschnittenes schwarzes Papier, figürliche Szene, Illustration

2014

Meine Schwarz-Weiß-Ausschnitte sind eine Weiterentwicklung aus der Zeit, als ich mit Schablonen Plakate für meine Band, The Nite Lights, gestaltete. Vor etwa zehn Jahren, als sich meine Technik verbesserte, wurden die Schablonen zu zerbrechlich, um damit zu arbeiten. Ich fing an, einfach schwarze Papierausschnitte zu fotokopieren, und stellte fest, dass ich mit dem Einkleben und Heften in der Stadt eine viel größere Reichweite erzielen konnte als mit den Schablonen, ohne dabei ein Kunstobjekt zu verlieren. Meine Arbeitsweise ist bei jedem Scherenschnitt anders, aber es gibt einige Dinge, die gleich bleiben. Aus Miniaturskizzen entwickle ich detailliertere Studien, die ich dann auf schwarzem Papier nachzeichne, wobei ich besonders auf die Grenzen des Mediums achte. Bei einem Papierausschnitt müssen alle schwarzen Flächen miteinander verbunden werden (das macht Dinge wie Bauchnabel schwierig). Dann schneide ich die gesamte weiße Fläche mit einer Xacto-Klinge aus, übermale die verbleibenden Bleistiftmarkierungen mit schwarzer Sprühfarbe und scanne den Ausschnitt ein. Davon lasse ich große Abzüge anfertigen, die ich für meine großformatigen Installationen verwende. Je länger ich ohne Auftrag Kunst im öffentlichen Raum mache, desto mehr versuche ich, architektonische Räume zu finden, die meiner Arbeit einen Rahmen und einen Kontext geben und sie letztlich in die Umgebung integrieren. In einer Galerie kann man jedoch die Originalausschnitte sehen, aus denen die größeren Installationen gefertigt sind. Ihre Komplexität und ihr kleinerer Maßstab überraschen die Menschen oft, geben ihnen eine neue Perspektive auf die öffentlichen und privaten Aspekte meiner Arbeit und unterstreichen die Mischung aus Handwerk und Konzept, die ich zu erreichen versuche.