Maria Torroba

Mariana Paris, Mon Amour

Maria Torrobas Interessen an Design, Collage und Kunstgeschichte verbinden sich zu einzigartigen Kunstwerken, die auf die Vergangenheit zurückblicken, um die Gegenwart darzustellen. Nach einem einjährigen Kunststudium in Oxford, England, interessierte sich Torroba für berühmte Porträts von Künstlern wie dem italienischen Renaissance-Maler Domenico Ghirlandaio, dem englischen Tudor-Hofmaler Master John und dem berühmten spanischen Barockkünstler Diego Velazquez. Inspiriert von der Geschichte, untersucht Torroba in seinem Werk antike Porträts neu. Ihr besonderes Interesse gilt den Gemälden königlicher und aristokratischer Familien aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, darunter Giovanna Tornabuoni, die im Italien des 14. Jahrhunderts die Künste mäzenatisch förderte, die berüchtigte englische Königin Mary Tudor aus dem 16. Jahrhundert und Mariana von Österreich, die Gemahlin König Philipps IV. und deren Porträt von Diego Velazquez aus dem Jahr 1653 nach wie vor ein Symbol für den Reichtum des spanischen Reiches ist. Um ihren Werken ein modernes Aussehen zu verleihen, verwendet Torroba eine Reihe von Materialien in Form von Collagen. Durch die Kombination von handgemalten Bildern mit Leinen, Öl, Seide, Spitzen, Stickereien, Werbung, Zeitschriften und manchmal sogar Schmuck werden Torrobas Werke lebendig und ihre Figuren tauchen als zeitgenössische Ikonen wieder auf. Dieser Verweis auf die Moderne findet sich in jedem Bild mit Elementen wie aktuellen Zeitungen, Modemagazinen und Handywerbung. Torroba harmonisiert die unterschiedlichen Materialien durch die Wiederverwendung von Stoffen an verschiedenen Stellen des Gemäldes, z. B. durch die Herstellung einer großen Blumenbrosche aus demselben Stoff, der die Ärmel des Kleides der Dargestellten ziert. Die charakteristischen abstrahierten Gesichter der Porträts bieten gerade genug Anonymität, um die Identität jeder Figur zu erkennen, und schließen so die Lücke zwischen historischer Porträtkunst und einzigartiger moderner Kunst.