Vincent Du Bois

Schminktische

2012

Ich stamme aus einer Familie mit einer langen künstlerischen Tradition. Vincent Du Bois schaffte es, sowohl den klassischen Hintergrund als auch die zeitgenössische Vision zu synthetisieren. Von Albert Anker oder Robert Hainard, seinen Vorfahren, die Maler und Bildhauer waren, hat er den Respekt vor der Maniera" übernommen. Aus seinem Engagement für seine Zeit schmiedete er seine persönliche künstlerische Linguistik. Vincent Du Bois hat sich schon früh auf eine sehr traditionelle und akademische Weise mit der Kunst der Bildhauerei auseinandergesetzt. Nach dem Schulabschluss in Genf und einer Ausbildung zum Steinbildhauer im Marmor-Familienbetrieb, studierte er bei Artigani in Pietra Santa (Toskana) in Italien, wo er seine Wahrnehmung sowohl für die menschliche Figur als auch für seine ersten persönlichen Projekte schärfen konnte. Vor allem aber lebte er seine Leidenschaft für die Marmorschnitzerei aus. Nach Jahren des ständigen Kontakts mit dem weißen Carrara-Marmor beschloss er, sich für einige Zeit von dieser Tradition zu lösen, um seine künstlerischen Werte zu hinterfragen. Danach zieht er in die Vereinigten Staaten, wo er für das Masterprogramm am Art Institute of Chicago ausgewählt wird. Zweieinhalb Jahre lang widmete er sich allen Arten von experimentellen und konzeptionellen Arbeiten. Indem er sich für alle möglichen Materialien öffnete, hat er seine Kunst bereichert und ihr mehr Freiheit gegeben. Nach seinem MFA-Abschluss gründete er sein eigenes Studio in Genf, wo er sich nun der Schaffung seiner Kunst, der Entwicklung origineller Architektur- oder Designprojekte und der Restaurierung antiker Marmorstücke widmet, für die er sehr gefragt ist. Mit seiner Leidenschaft für die klassische Praxis und die konzeptionelle Forschung hat Vincent Du Bois in der Tat einen sehr originellen und starken künstlerischen Weg geschaffen, in dem zum Beispiel figurative Werke (wie die Porträts, die er in Ton modelliert und in Stein meißelt) und urbane Installationen, die er mit recycelten Materialien kombiniert, verschmelzen. Das zeichnet diesen zeitgenössischen Künstler aus, der seine Werke in vielen Ländern bis hin nach Japan ausgestellt hat und dessen Philosophie keine Grenzen bei den Maßstäben und Materialien kennt. Die klassische Hand umhüllt mit Harmonie seine Neugierde für seine Zeit. Ob figurativ oder abstrakt, antik oder zeitgenössisch, was zählt, ist der Sinn für Gleichgewicht und Komplementarität: In seinem Studio kann man die physische Interaktion der Emotionen, die von den Formen ausgehen, zusammen mit dem Vergnügen der Reflexion atmen: Ein Dialog zwischen den Sinnen und dem Geist.