Ellen Wagener

Wald mit gefiltertem Licht

2024

Ich begann mich für die Landschaftsmalerei zu interessieren, weil es keine Grenzen gab, außer dem Rand des Papiers und einem sich ständig verändernden Schauspiel aus Farben, Rhythmus und Textur vor meiner Haustür. Die Landschaftsmalerei ist eine Methode, mit der ich meine innere Reaktion auf die Natur und meine ehrfürchtigen Gefühle für sie zum Ausdruck bringe. Ich suche nach Verbindungen zwischen den Dingen - wie eine Farbe in eine andere übergeht, wie Formen sich verbinden und trennen, wie ein Punkt im Raum einen anderen beeinflusst. Die Veränderungen, die sich am Horizont abzeichnen, sind konstant; sie werden durch die Jahreszeiten, das Wetter oder die zyklische Natur der Agrarlandschaft bestimmt. Es gibt keine großen Gesten, nur subtile Variationen, die in ihrer Kombination eine gewisse Pracht erzeugen. Ich bringe in meinen Bildern das zum Ausdruck, was mir am meisten Freude bereitet, wie zum Beispiel die Entdeckung der zarten Schönheit spontaner Wolkenformationen oder die Wiederholung endloser Mais- und Sojabohnenreihen in einer hügeligen Landschaft. Der Prozess beginnt mit einem "drive-by-shooting" und einem Skizzenbuch. Im Studio fertige ich große Pastellbilder an, wobei ich Fotos, detaillierte Notizen, fertige kleinere Skizzen und die Erinnerung an einen bestimmten Ort verwende. Die Gemälde spiegeln den Prozess der Kombination von vor Ort gesammelten Informationen mit meiner Erinnerung und intuitiven Reaktion auf einen bestimmten Ort und eine bestimmte Zeit wider. In meinen Gemälden geht es eher um eine Präsenz oder ein Gefühl für einen Ort als um einen bestimmten Ort. Sie bieten dem Betrachter die Möglichkeit, einen zweiten Blick zu werfen, was bei Fahrten im klimatisierten Auto auf der Autobahn oft versäumt wird.