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Wilhelm Heine1854 Vermächtnis von R. Williams im Gyokusen-ji-Tempel in Shimoda, mit Commodore PerryUm 1854
Um 1854
Angaben zum Objekt
Wilhelm Heine (Dresden 30. Januar 1827-Löbnitz 5. Oktober 1885)
beerdigung von Robert Williams auf dem Friedhof des Tempels Gyokusen-ji in Shimoda im April 1854
Mit einem Aufkleber auf der Rückseite des Rahmens von Coupil & Co. 1855
Aquarell auf Papier, H. 57 x B. 92 cm
Dargestellt ist die Bucht von Shimoda mit sieben amerikanischen Schiffen, darunter die beiden Schaufelradkriegsschiffe USS Mississippi und Susquehanna. Auf dem Gelände des Gyokus- en-ji-Tempels steht rechts der Sarg mit den sterblichen Überresten des US-Marines Robert Williams, der bereit ist, in das Grab gesenkt zu werden. Von links blicken buddhistische Mönche und japanische Beamte, die an der ersten christlichen Beerdigung auf japanischem Boden teilnahmen. Um das Grab herum stehen US-Marines, Commodore Perry und einige Offiziere, und auf der rechten Seite vollzieht Reverend George Jones die christlichen Begräbnisriten. Dies war ein epochaler Moment in der Geschichte Japans.
Wilhelm Heine erhielt nach seinem Studium an der Dresdner Akademie in den Jahren 1848-49 seinen ersten Auftrag von Richard Wagner, einem Freund der Familie, um Dekorationen für das Königliche Hoftheater in Dresden zu entwerfen. Nach der Niederschlagung des Maiaufstandes in Dresden, an dem er (zusammen mit Bakunin) beteiligt war, floh er 1849 in die Vereinigten Staaten. In New York richtete er sein Künstleratelier am Broadway 515 ein. Nachdem er den Archäologen und Diplomaten Ephraim George Squier kennengelernt hatte, wurde Heine eingeladen, ihn als Künstler auf seiner konsularischen Dienstreise nach Mittelamerika zu begleiten, um die Möglichkeiten eines Kanals durch Nicaragua zu untersuchen. Er vertrat Squier als Konsul und handelte Handelsabkommen zwischen den mittelamerikanischen Ländern und den Vereinigten Staaten aus, die er nach Washington brachte. Während seines Aufenthalts in Washington traf er mit Präsident Millard Fillmore und Commodore Perry zusammen und wurde für den Posten des offiziellen Künstlers der Perry-Expedition ausgewählt
nach Japan.
Heine diente auf dem Flaggschiff USS Mississippi und besuchte in den Jahren 1853 und 1854 Okinawa, die Bonin-Inseln, Yokohama, Shimoda und Hakodate. Die Skizzen und Gemälde, die er von den Orten, die er besuchte, und den Menschen, denen er begegnete, anfertigte, bildeten zusammen mit den Daguerreotypien seines Kollegen Eliphalet Brown jr. die Grundlage für eine offizielle Ikonographie der ersten amerikanischen Expedition nach Japan. Als er 1855 nach New York zurückkehrte, veröffentlichte er mehrere Bücher, darunter "Graphic Scenes of the Japan Expedition", in denen viele seiner Bilder lithografiert wurden, nicht jedoch das vorliegende Gemälde. Bisher sind nur drei der während dieser Expedition entstandenen Originalgemälde in den USA aufgetaucht. Im Jahr 1855 wurde Heine amerikanischer Staatsbürger.
Heine kehrte nach Deutschland zurück, wo er 1859 die preußische Expedition nach Ostasien initiierte und sich ihr anschloss. Auch während seines Aufenthalts in Japan fertigte Heine zahlreiche Skizzen und Gemälde an. Als 1861 in den Vereinigten Staaten der Bürgerkrieg ausbrach, kehrte Heine in die USA zurück und trat in die Unionsarmee ein. Er wurde im Kampf verwundet und kehrte zur Behandlung nach Deutschland zurück.
Nach dem Krieg wurde Heine Sekretär des amerikanischen Konsuls in Paris, Liverpool und in seiner Heimatstadt Dresden. In Dresden veröffentlichte Heine sein letztes großes Werk "Japan, Beiträge zur Kenntnis des Landes und seiner Bewohner" mit vielen Fotoreproduktionen seiner Zeichnungen, die in einer sehr teuren kleinen Auflage bei C.C. erschienen. Meinhold & Söhne, bestellt im Abonnement von deutschen und österreichischen Kaisern, Königen und Herzögen. In dieser Luxusausgabe ist eine Fotolithografie mit dem Titel "Grabstätte in Simoda" enthalten, die den Friedhof des Tempels Gyokusen-ji in Shimoda zeigt, aber nicht wie das vorliegende Gemälde ein tatsächliches Begräbnis darstellt.
Nach seinem Tod wurden 41 der damals noch verbliebenen 50 Originalgemälde von seinem Schwiegersohn dem Museum Fünf Kontinente in München gestiftet. Von der unbekannten Anzahl von Originalgemälden, die Wilhelm Heine während seiner ersten Japan-Expedition unter Commodore Perry anfertigte und anschließend in den USA zurückließ, sind derzeit drei bekannt: eines "Amerikanische Matrosen und Marinesoldaten beim Exerzieren im Tempelgelände von Shimoda, 8. Juni 1854" (49 x 94 cm) in der Sammlung der Brown University Library, Providence, Rhode Island, USA, eines in einer Privatsammlung in den USA und das vorliegende.
Coupil & Co, dessen Aufkleber sich auf dem Rahmen befindet, war einer der bedeutendsten Grafik- und Kunsthändler des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich 1829 in Paris gegründet, expandierte Goupil 1842 nach London und 1848 nach New York und baute in der Folge ein umfangreiches Netz von Niederlassungen und Partnerschaften auf der ganzen Welt auf.
- Schöpfer*in:Wilhelm Heine (1827 - 1885)
- Entstehungsjahr:Um 1854
- Maße:Höhe: 57 cm (22,45 in)Breite: 92 cm (36,23 in)Tiefe: 2 mm (0,08 in)
- Medium:
- Zeitalter:
- Rahmen:Rahmenoptionen verfügbar
- Zustand:Leichte Verfärbung des Papiers, die sich leicht ausbessern lässt, etwas stockfleckig, aber keine großen Schäden.
- Galeriestandort:Amsterdam, NL
- Referenznummer:1stDibs: LU1471210571872
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