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Seltene gotische deutsche Truhe aus Eiche und Eisen, bekannt als "Stollentruhe" 16.

29.750 €Einschließlich MwSt.

Angaben zum Objekt

Die große rechteckige Stehtruhe auf Stelzenfüßen, aufwändig mit schmiedeeisernen Gurten mit stilisiertem Sechsblattmotiv versehen. Diese werden mit Nägeln mit konvexem Kopf befestigt: sechs senkrecht verlaufende Laschen an der Vorderseite, drei waagerecht verlaufende C-förmige Laschen an beiden Seiten und neun lange Laschen von der Rückseite zur Vorderseite des Deckels. Auf der Vorderseite der Truhe befindet sich in der Mitte eine große, vierblättrige eiserne Schlossplatte mit vier Eckzinnen und zwei weiteren, darüber liegenden Zinnen, die ein entsprechendes, außen am Deckel angebrachtes Schließblech aufnimmt. ANMERKUNG ZUM HISTORISCHEN KONTEXT Dieser Typ einer großen, rechteckigen Stehtruhe aus Eichenholz, die kunstvoll mit langen Eisenbeschlägen versehen ist, wird als "Stollentruhe" bezeichnet (wegen ihrer Konstruktion aus dicken "Stollen"-Brettern) und wurde mindestens ab 1170 hergestellt (dendrochronologisch datiert) und bis ins 17. Zu den charakteristischen Merkmalen gehören: die senkrechten Enden (im Gegensatz zu den schrägen Enden, die von Schienen gehalten werden); die "ClAMP-Front"-Bauweise, bei der ein großes Frontbrett mit einem einzigen, langen Zapfen in die raumhohen Pfosten eingesetzt wird; ein Deckel mit geringem oder keinem Überstand, der von zwei Scharnieren gehalten wird. Einige sind mit Metallbändern versehen, andere weisen geschnitzte Verzierungen an den Vorderbeinen auf. Der Typus ist eng mit dem nördlichen Westfalen (in Mittel- und Westdeutschland) verbunden. Obwohl einige Exemplare mit Tragegriffen ausgestattet sind (und obwohl alle Truhen bis zu einem gewissen Grad tragbar sind), deuten das hohe Gewicht dieser Art von Truhen (ca. 100 kg leer), die schlichten Rückseiten und die dekorativen Schnitzereien und Beschläge darauf hin, dass es sich im Wesentlichen um statische Möbelstücke handelte, die ein großes Fassungsvermögen und ein angemessenes Maß an Sicherheit mit einer auffälligen Präsentation verbanden. Neben ihren beeindruckenden Proportionen und ihrer Höhe über dem Boden (wodurch der Inhalt vor feuchten oder schmutzigen Böden geschützt wurde) waren die schmiedeeisernen Beschläge das auffälligste Merkmal. Die zahlreichen Eisenbänder erfüllen eine doppelte Funktion: Sie sind in erster Linie dekorativ, verstärken aber auch die strukturellen Holzverbindungen. Offensichtlich sollten solche Truhen sicher sein: Die Hölzer und Scharniere (ein notorischer Schwachpunkt von Truhen) sind bemerkenswert robust, und einige Exemplare sind mit zusätzlichen Schlössern versehen. Die zentralen Schlossplatten dieser Truhen sind besonders eindrucksvoll, stellen aber in Bezug auf die Sicherheit den Schwachpunkt der Truhe dar. So wie Schlüssel im mittelalterlichen Europa von Hausangestellten und Frauen als Statussymbol zur Schau gestellt wurden, waren verzierte Schlösser an Türen und Truhen Teil eines Bestrebens, die Aufmerksamkeit auf den Reichtum des Haushalts und dessen kontrollierte Verteilung zu lenken. Unabhängig vom Inhalt solcher Truhen waren sie ein Mittel, um die Autorität des Besitzers zu behaupten. FUNKTION Truhen (in allen Formen und Größen) waren die häufigste Form von Möbeln in spätmittelalterlichen Haushalten. Selbst arme Haushalte hatten wahrscheinlich mindestens eine, während die Inventare großer Haushalte Hunderte auflisten können. Sie dienten zur Aufbewahrung aller möglichen Güter: Münzen, Teller und persönlicher Schmuck, Kleidung und Textilien, Gewänder und Kapellenschmuck, Munition, Bücher, Waffen und Rüstungen, Licht, Getreide und Brot. Ein praktischer Nachteil großer Truhen war der Zugang zum Inhalt, insbesondere zu kleineren Gegenständen am Boden. Die meisten Truhen jeglicher Qualität haben ein eingebautes Fach mit Deckel oder eine "Kasse" an einem oder beiden Enden. Diese müssen für kleinere Wertsachen (und vielleicht Kerzen) geeignet gewesen sein, und einige waren mit einem eigenen Schloss versehen. Baumeier vertritt die Auffassung, dass die "Stollentruhen" vom städtischen Bürgertum (z. B. von reichen Kaufleuten und Bauern) in Auftrag gegeben wurden, insbesondere für die Aussteuer einer neuen Ehefrau. Sie wurden sowohl von Frauen als auch von Männern benutzt und dienten vor allem der Aufbewahrung von Kleidung und Textilien, enthielten aber auch Waffen (Harnisch und Schwerter), Dokumente, Schmuck und Geld. Nach dem Tod des Besitzers verbleibt der Inhalt (wenn es sich um Kleidung oder Metallgegenstände handelt) manchmal in der Truhe, bis die Erben volljährig werden. Sie sind im Allgemeinen mit einem abschließbaren Behälter (Beilade) oder einer Kasse auf der rechten oder linken Seite ausgestattet. Literatur - • Baumeier, Stefan, Beschlagene Kisten; Die ältesten Truhen Westfalens, Essen, 2012. - • Falke, Otto von, Deutsche Möbel des Mittelalters und der Renaissance, Stuttgart, 1924, Abb.: Tfl. 85, 86 und 87. - • Kreisel, Heinrich, Die Kunst des deutschen Möbels, Von den Anfängen bis zum Hochbarock, München, 1968, Band I, Abb.: 45, Sammlung Kurpfälzisches Museum, Heidelberg. - • Stülpnagel, Karl Heinrich von, Die gotischen Truhen der Lüneburger Heideklöster, Cloppenburg, 2000. - • Windisch-Graetz, Franz, Möbel Europas, Band I, Von der Romanik zur Spätgotik, München, 1982, Abb.: 146, Sammlung Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg. ++++ Auf Anfrage senden wir Ihnen gerne ein ausführliches Dossier zu diesem Objekt zu. ++++
  • Maße:
    Höhe: 73 cm (28,75 in)Breite: 182 cm (71,66 in)Tiefe: 66 cm (25,99 in)
  • Stil:
    Gotisch (Aus dem Zeitalter)
  • Materialien und Methoden:
    Eisen,Eichenholz,Geschmiedet
  • Herkunftsort:
  • Zeitalter:
  • Herstellungsjahr:
    1500-1550
  • Zustand:
    Repariert: Der Artikel befindet sich in einem guten antiken Zustand mit kleinen historischen Spuren, Abnutzungserscheinungen und alters- und gebrauchsbedingten Mängeln; kleinere Reparaturen an der Beschläge,. Abnutzung dem Alter und der Nutzung entsprechend. Geringfügige Schäden. Geringfügige strukturelle Mängel.
  • Anbieterstandort:
    Worpswede / Bremen, DE
  • Referenznummer:
    Anbieter*in: 31821stDibs: LU981446089242

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