Name: Bernhard Hoetger Beistellstuhl
Brand: Bernhard Hoetger
Rating: 5 (1 reviews)

Bernhard Hoetger Beistellstuhl

Angaben zum Objekt

Dieser Stuhl gehörte zur Ausstattung des Paula-Modersohn-Becker-Hauses in der Böttcherstraße in Bremen, einem architektonischen Höhepunkt der expressionistischen deutschen Architektur. Das Haus wurde von dem Bildhauer Bernhard Hoetger als Gesamtkunstwerk konzipiert und war Teil der architektonischen Einheit der Böttcherstraße, zu der auch Restaurants, elegante Clubs, Werkstätten und ein Museum für die Sammlung des Initiators und Förderers des Gesamtkomplexes, des Bremer Unternehmers Ludwig Roselin, gehörten. Roselin war Inhaber der Firma Kaffee HAAG und ein Bewunderer der Malerin Paula Modersohn-Becker in Worpswede. Der Stuhl ist in Anbetracht seines Alters in ausgezeichnetem Zustand. Die Form zeichnet sich durch organisch geformte Sitzflächen und eine geflochtene Binsenlehne aus, die auf Holzsäulen ruht. Dieser Stuhl spiegelt die Formensprache von Hoetgers "Worpsweder Möbeln" aus den 1920er Jahren wider, eine solide Konstruktion und die Rückbesinnung auf die ursprüngliche Handwerkskunst mit nordischem Touch. Bernhard Hoetger (4. Mai 1874 in Dortmund - 18. Juli 1949 in Interlaken) war ein deutscher Bildhauer, Maler und Kunsthandwerker der expressionistischen Bewegung. Leben Hoetger war der Sohn eines Dortmunder Schmieds und studierte von 1888 bis 1892 Bildhauerei in Detmold, bevor er eine Werkstatt in Rheda-Wiedenbrück leitete. Nach einem Aufenthalt an der Düsseldorfer Kunstakademie reiste er nach Paris, wo er von Auguste Rodin stark beeinflusst wurde, aber auch Paula Modersohn-Becker kennenlernte. Später konnte er sich mit Antoni Gaudí vertraut machen. Im Jahr 1911 wurde Hoetger in die Darmstädter Künstlerkolonie berufen, wo er einige Zeit bleiben sollte. Böttcherstraße 1914 zog er, inspiriert von Modersohn-Becker, nach Worpswede. Hier lernte er den Bremer Unternehmer Ludwig Roselius kennen, mit dem er später sein Meisterwerk, die Bremer Böttcherstraße, im Stil des Expressionismus gestalten sollte. Er war insbesondere für das Atlantis-Haus verantwortlich, das die Rassentheorien des nationalsozialistischen Ethnographen Herman Wirth widerspiegelte. HAG-TURM Er entwarf auch den HAG-TURM, ein von Roselius' Firma Kaffee HAG gesponsertes Gebäude für die Internationale Presseausstellung 1928 in Pressa. Der HAG-Turm war ein 42 Meter hoher Turm. Das Gebäude bestand aus zehn Stockwerken, in denen sich alle Maschinen befanden, die für eine funktionierende Fabrik notwendig waren. An der Vorderseite des Turms waren 37 Flaggen angebracht, die für die globale Reichweite des Unternehmens standen. Es wurden statistische und historische Informationen über die Kaffeeproduktion gegeben, wobei die Rolle des Café HAG hervorgehoben wurde. Auch wissenschaftliche und medizinische Experten waren anwesend, um der Öffentlichkeit weitere Informationen zu geben. Das Café HAG war für sein Entkoffeinierungsverfahren bekannt geworden, und so gab es auch Informationen über die negativen Auswirkungen von Koffein auf die Gesundheit von Mensch und Tier. Literatur: M. Anczykowski, Bernhard Hoetger. Skulptur Malerei Design Architektur, Katalog zu den Ausstellungen in Bremen, Berlin und Darmstadt, Bremen 1998, S. 277, Abb. 206.

Schöpfer*in:
Bernhard Hoetger (Designer*in)
Maße:
Höhe: 70 cm (27,56 in)Breite: 53 cm (20,87 in)Tiefe: 60 cm (23,63 in)Sitzhöhe: 40 cm (15,75 in)
Materialien und Methoden:
Buchenholz,Binse,Holzarbeit,Gewebt
Herkunftsort:
Deutschland
Zeitalter:
1920–1929
Herstellungsjahr:
1927
Zustand:
Abnutzung dem Alter und der Nutzung entsprechend.
Anbieterstandort:
AMSTERDAM, NL
Referenznummer:
1stDibs: LU7217230274942

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