A. Courréges Hyperbole orangefarbener Hosenanzug aus Wolle von 1970

Der revolutionäre Modeschöpfer André Courrèges machte sich in der aufregenden Pariser Modeszene der 1960er Jahre mit kühnen, in die Zukunft weisenden Space-Age-Designs einen Namen. Die Welt der Haute Couture schreibt ihm zu, dass er die konservativen Normen, die damals für weibliche Kleidung galten, umgestoßen und eine Bewegung angestoßen hat, die eine freizügigere Frauenkleidung zelebrierte - darunter schicke Miniröcke, seine ikonischen weißen Stiefeletten und oft skurrile Kleider mit Ausschnitten, die die Blicke auf sich ziehen.

Während die alten Anzüge von André Courrèges , die Jacken von und andere Kleidungsstücke dem Designer viel Lob einbrachten, beschränkte er sich nicht auf die Herstellung von Kleidung. Er wird auch dafür verehrt, dass er einige der stilvollsten Accessoires der Ära entwarf, wie seine ausgefallenen, an eine Brille erinnernden Sonnenbrillen und die unverwechselbaren Schals, die mit lebhaften Mustern und einer verlockenden Palette von Pop-Art Farben und Pastelltönen aufwarteten.

Der in den französischen Pyrenäen geborene Courrèges wollte schon früh Künstler werden, doch sein Vater lenkte ihn in Richtung Ingenieurwesen. Obwohl er als Ingenieur erfolgreich war, wandte sich Courrèges der Mode zu. Er zog nach Paris und arbeitete kurzzeitig für die Modeschöpferin Jeanne Lafaurie. Im Jahr 1948 nahm er eine Stelle bei Cristóbal Balenciaga an und stieg innerhalb weniger Jahre zum ersten Assistenten Balenciagas auf.

Während seiner Arbeit für Balenciaga lernte Courrèges die Schneiderin Coqueline Barrière kennen, die er später heiraten sollte. Im Jahr 1961 gründete das Paar sein eigenes Modehaus, in dem sie für den Rest des Lebens des Designers als kreative Partner zusammenarbeiteten.

Courrèges gehörte zu den Designern, die den Aufstieg der Konfektionskleidung einleiteten. Er bevorzugte figurbetonte Silhouetten und geometrische Formen und orientierte sich an der Arbeit des Architekten Le Corbusier - ein gleichgesinnter Verfechter von Einfachheit und klaren Linien.

An der Seite von Innovatoren wie Mary Quant, Paco Rabanne und Pierre Cardin - die futuristischen Looks des letzteren waren ein gefundenes Fressen für die konsumfreudigen der Nachkriegsjahre - erforschte Courrèges Möglichkeiten, Frauen mit bequemer Alltagskleidung auszustatten, und arbeitete mit zukunftsweisenden Materialien wie Kunststoff und Polyvinylchlorid in seinen schmucklosen Kleidern in klarem Weiß. Die mexikanische Prominente und Redakteurin von Harper's Bazaar Gloria Guinness, der Popstar Françoise Hardy und die ehemalige First Lady Jacqueline Kennedy gehörten zu den berühmten Namen, die Courrèges-Originale getragen haben.

Mitte der 1960er Jahre war Courrèges an die Spitze seiner Branche aufgestiegen, und es gab viele Nachahmer. Er kontrollierte die Produktion seines gleichnamigen Labels streng und erlaubte den Vertrieb nur über lizenzierte Sellers. Er und Coqueline verkauften 1968 einen Teil des Unternehmens an L'Oreal, und Anfang der 1970er Jahre hatte Courrèges weltweit mehr als 100 Boutiquen und expandierte auch in die Bereiche Parfüm und Herrenmode.

1983 übernahm das Ehepaar das Unternehmen wieder vollständig und verkaufte die Marke 2011 an die französischen Werbefachleute Jacques Bungert und Frédéric Torloting. Artémis, das den globalen Luxuskonzern Kering kontrolliert, erwarb 2015 eine Minderheitsbeteiligung an der Marke Courrèges und übernahm drei Jahre später die volle Kontrolle.

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