Jean Muir London Schwarze, taillierte Jacke für Neiman-Marcus, ca. 1970er Jahre

Mit schlichten, klassischen Entwürfen wurde Jean Muir als Doyenne der britischen Mode bekannt und zählte Persönlichkeiten wie Prinzessin Alexandra, Glenda Jackson und Lauren Bacall zu ihren Kunden. Ähnlich wie Diane von Furstenberg und ihre charakteristischen Wickelkleider war Muir vor allem für die matten Jersey-Kleider bekannt, die sie zunächst für sich selbst entwarf. Geboren in London, begann sie im Alter von 11 Jahren mit dem Design ihrer eigenen Kleidung . Die beliebten Vintage-Kleider und Roben von Muir haben schmale Schultern, eine leicht erhöhte Taille und einen hüllenartigen Rock, der perfekt für eine zierliche Figur wie die ihre ist. Muir probierte jedes Kleid an, bevor es in Produktion ging.

Der Jean Muir-Look - schlicht, elegant und zeitlos - brachte dem Designer eine über 40-jährige Karriere ein, die im Lagerraum des berühmten Londoner Luxuskaufhauses Liberty begann. Kurz nach ihrer Tätigkeit als Sortiererin wurde sie Zeichnerin in der Abteilung für Maßanfertigungen des Geschäfts. Nachdem sie als Designerin für Jaeger gearbeitet hatte, wurde sie 1962 vom Kleiderhersteller David Barnes eingestellt. Dort waren ihre Trikotdesigns so beliebt, dass sie ihr eigenes Label bekam: Jane & Jane. Schon bald wurde ein Einkäufer auf sie aufmerksam und brachte sie zu Henri Bendel, wo ihre Karriere steil anstieg. Nur vier Jahre nach ihrem Einstieg bei Jane & Jane gründete sie zusammen mit ihrem Mann Harry Leuckert, einem deutschen Schauspieler, die Jean Muir Ltd.

Während ihrer langen Karriere wich Muir nie von ihrem Markenzeichen ab: lange, fließende Linien und feminine Silhouetten, die besonders schmeichelhaft sind, wenn sich die Trägerin bewegt. Der Jersey verlieh den Kleidern ein architektonisches Aussehen und eine gewisse Flexibilität bei den Entwürfen, da das Material im Gegensatz zu Seide nicht von Hand genäht oder gefüttert werden muss und auch die Kanten nicht aneinandergereiht und zusammengebunden werden müssen, um ordentlich zu wirken. Muir war besonders angetan von der Schlichtheit der marineblauen und schwarzen Stoffe, wobei die Steppnähte selbst den minimalistischsten Styles ein gewisses Flair verleihen. Obwohl Jersey ihre Looks dominierte, arbeitete sie auch mit ihrem Team von erfahrenen Handwerkern zusammen, um Muster in Wildleder zu stanzen, drapierte Texturen mit Leder zu kreieren, Wollkrepp zu schneidern, Muster auf Kaschmir zu malen und dramatische Lagen aus gestufter Seide zu nähen.

Nach ihrem Tod setzte das Team von Muir die Kreation ihrer geliebten Tageskleider und Abendkleider für weitere 12 Jahre fort und führte ihr Erbe fort. Im Jahr 2007 wurde das Label geschlossen, obwohl die Vintage-Kleider bei denjenigen, die Raffinesse und Eleganz in modernen Designs suchen, nach wie vor beliebt sind.

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