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Heinrich Haberl
Balaclava – Das Ziel im Auge –

c. 1900

Angaben zum Objekt

Heinrich Haberl (1869 Passau bis 1934 München), Sturmhaube, um 1900. Kaltnadelradierung, 14 x 10 cm (Plattenkante), 28 x 21 cm (Blattgröße), 39 x 29 cm (Passepartout), links unten in Blei betitelt "Sturmhaube" und bezeichnet "Kaltnadelradierung", signiert und lokal bezeichnet "Heinrich Haberl Mchn. [München]" unten rechts, verso nochmals in Blei bezeichnet und mit altem Sammlungsstempel. - leicht abgedunkelt, befestigt und montiert - Das Ziel in Sicht - Über das Kunstwerk Das theatralische "Rollenporträt" ist vor dem Hintergrund des Rembrandt-Kults zu sehen, der Ende des 19. Jahrhunderts seinen Höhepunkt erreichte. Der Soldat scheint direkt aus Rembrandts Nachtwache (1642) zu kommen, um mit wachsamem und bereitem Blick etwas außerhalb des Bildes zu fixieren. Die steil ansteigende Krempe des Morions rahmt den Blick ein und perspektiviert ihn so als die eigentliche "Bildhandlung". Der Blick steht sowohl für die wachsame Verteidigung als auch für das visionäre Ziel des Kampfes. Nicht nur das Thema, sondern auch der Stil der Radiernadel spiegeln Rembrandts Zeitverständnis wider. Starke Hell-Dunkel-Kontraste werden in virtuosem Freischwung erzeugt, ohne die Wirkung der Spiegelungen auf dem Helm und in den Augen zu verlieren. Dies zeigt eine Verwandtschaft mit den frühen Drucken von Lovis Corinth, der sich ebenfalls als Künstler in der Rolle des Ritters sah. Vor diesem Hintergrund kann Haberls Bild auch als eine Darstellung seines künstlerischen Selbstverständnisses gesehen werden. Über den Künstler Heinrich Haberl besuchte zunächst die Kunstschule in Nürnberg und studierte ab 1892 an der Münchner Akademie. Dort war er Meisterschüler von Johann Leonhard von Raab, Rudolf von Seitz, Franz von Defregger und Peter von Halm. Ab 1897 lieferte er Radierungen an den Glaspalast in München und war auf der Großen Berliner Kunstausstellung, der Dresdner Kunstausstellung und der Leipziger Buchhandelsausstellung vertreten. Zwischen 1902 und 1904 arbeitete er als Illustrator für die Zeitschrift "Jugend". Ausgewählte Bibliographie Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Bd. XV, Leipzig 1922, S 396. Sauer, Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. 67, Berlin - New York, S. 81. DEUTSCHE VERSION Heinrich Haberl (1869 Passau bis 1934 München), Sturmhaube, um 1900. Kaltnadelradierung, 14 x 10 cm (Plattenrand), 28 x 21 cm (Blattgröße), 39 x 29 cm (leinenüberzogenes Passepartout), links unten in Blei mit "Sturmhaube" betitelt und mit "Kaltnadelradierung" bezeichnet, rechts unten mit "Heinrich Haberl Mchn. [München]" handsigniert und ortsbezeichnet, verso nochmals in Blei bezeichnet und mit altem Sammlungsstempel. - leicht nachgedunkelt und am Passepartout fixiert - Das Ziel im Visier - zum Kunstwerk Das theatralische "Rollenporträt" ist vor dem Hintergrund der am Ende des 19. Jahrhunderts kulminierenden Rembrandtverehrung zu sehen. Der Soldat scheint geradewegs der Nachtwache (1642) Rembrandts entstiegen zu sein, um mit wachem und bereitem Blick sich außerhalb des Bildes zu fixieren. Dabei verleiht die steil nach oben zusammenlaufende Krempe des Morion dem Blick eine Rahmung, wodurch der Blick als eigentliche 'Bildhandlung' perspektiviert wird. Der Blick steht gleichermaßen für die wachsame Verteidigung wie für das visionäre Ziel des Kampfes ein. Nicht allein das Motiv, auch der Duktus der Radiernadel entspringt dem damaligen Rembrandtverständnis. In einer virtuos freien Strichführung werden starke Hell-Dunkel-Kontraste erzeugt, ohne dass dadurch die Wirkungen der Reflexe auf dem Helm und in den Augen verloren gehen würden. Hierin zeigt sich eine Verwandtschaft mit den frühen Grafiken von Lovis Corinth, der sich als Künstler ebenfalls in der Rolle des Ritters sieht. Vor diesem Hintergrund ist auch Haberls Bild als Darstellung seines künstlerischen Selbstverständnisses zu betrachten. für Künstler Heinrich Haberl war zunächst an der Nürnberger Kunstschule und studierte ab 1892 an der Münchner Akademie. Dort war er Meisterschüler bei Johann Leonhard von Raab, Rudolf von Seitz, Franz von Defregger und Peter von Halm. Fortan in München ansässig, beschickte er ab 1897 den Münchner Glaspalast mit Radierungen und war auf der Großen Berliner Kunstausstellung, der Dresdner Kunstausstellung und der Leipziger Buchgewerbeausstellung vertreten. Zwischen 1902 und 1904 war er Illustrator der Zeitschrift 'Jugend'. Auswahlbibliographie Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Bd. XV, Leipzig 1922, S 396. Sauer, Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. 67, Berlin - New York, S. 81.
  • Schöpfer*in:
    Heinrich Haberl (1869 - 1934, Deutsch)
  • Entstehungsjahr:
    c. 1900
  • Maße:
    Höhe: 39 cm (15,36 in)Breite: 29 cm (11,42 in)Tiefe: 1 cm (0,4 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Berlin, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU2438212338412
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