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Kurt Mühlenhaupt
Selbst / - Umkehrung -

Angaben zum Objekt

Kurt Mühlenhaupt (1921 Klein Ziescht - 2006 Berlin), Ich selbst, ca. 1975. Holzschnitt, 32 cm x 29 cm (Darstellung), 36,5 cm x 32,5 cm (Blattgröße), rechts unten mit Bleistift signiert und in der Mitte betitelt "Selbst. - der rechte Randbereich etwas bestoßen, leichte Knickspuren - Umkehrung - Kurt Mühlenhaupt stellt sich selbst als eine schwarze Figur dar, die den schwarzen Bilderrahmen überschreitet. Auf diese Weise kehrt er die Ästhetik des Holzschnitts um. Anstatt die Linien des ansonsten hellen Gesichts zu formen, werden die stehen gelassenen Bereiche in das Holz eingearbeitet, so dass das Gesicht insgesamt schwarz erscheint. Diese "Anti-Ästhetik", die für Mühlenhaupts Kunst charakteristisch ist, führt eine neue Art von Realismus in das Bild ein. Die Augen, der Bart und die Zigarette heben sich von der Dunkelheit ab und zeigen Mühlenhaupt als wachen Beobachter einer dunklen Welt. Über den Künstler Kurt Mühlenhaupt ist in einer begrünten Kolonie im Bezirk Tempelhof geboren und aufgewachsen. Er absolvierte zunächst eine Lehre als Modellbauer. Nachdem er zur Wehrmacht eingezogen worden war, wurde er im Krieg verwundet. Im Jahr 1943 besuchte er den Kunstkurs von Emmi Stahlmann an der Privaten Kunstschule West. In den letzten Kriegstagen wurde er erneut einberufen, dieses Mal als "Krüppel", und wurde erneut verwundet, was ihn ein Leben lang prägte. Von 1946 bis 1949 studierte Mühlenhaupt an der Hochschule der Künste Berlin bei Maximilian Debus. Nachdem Karl Schmidt-Rottluff ihn abgewiesen hatte, geriet Mühlenhaupt in eine tiefe Krise, die zu seiner Einweisung in die Bucher Nervenheilanstalt führte. Nach seiner Entlassung verdiente er seinen Lebensunterhalt mit der Zucht von Tieren, bis er 1958 einen Trödelladen eröffnete. Im Jahr darauf eröffnete er die Künstlerkneipe "Leierkasten" in Kreuzberg. Ab 1963 organisierte er vor seinem Geschäft Bildermärkte, aus denen sich der Kreuzberger Kunstmarkt entwickelte. 1965 gründete er eine Druckerei und lebte ab 1969 ausschließlich von der Kunst. 1971 gründete er mit Günter Grass, Aldona Gustas, Robert Wolfgang Schnell und Wolfdietrich Schnurre die Gruppe der Berliner Maler-Dichter. Er erwarb mehrere Bauernhöfe, die er als Ateliers nutzte, und zog 1990 nach Bergsdorf-Zehdenick, wo sich heute das Mühlenhaupt-Museum befindet. DEUTSCHE VERSION Kurt Mühlenhaupt (1921 Klein Ziescht - 2006 Berlin), Selbst, um 1975. Holzschnitt, 32 cm x 29 cm (Darstellung), 36,5 cm x 32,5 cm (Blattgröße), rechts unten in Blei signiert und mittig mit "Selbst." betitelt. - der rechte Randbereich etwas bestoßen, leichte Knickspuren - Umkehrung - Kurt Mühlenhaupt stellt sich hier selbst als schwarze Figur dar, die den ebenfalls schwarzen Bildrahmen übersteigt. Damit kehrt er die Ästhetik des Holzschnitts um. Die stehengelassenen Flächen bilden nicht die Lineaturen des ansonsten hellen Gesichts, vielmehr werden die das Antlitz charakterisierenden Linien in das Holz eingearbeitet, so dass das Gesicht im Gesamten schwarz erscheint. Diese für Mühlenhaupts Kunst programmatische 'Anti-Ästhetik' setzt einen ganz neuen Realismus ins Bild, bei dem die Augen, der Bart und vor allem die Zigarette aus dem Dunkel aufstrahlen und Mühlenhaupt als wacher Beobachter einer düsteren Welt erscheint. für Künstler In einer Laubenkolonie im Bezirk Tempelhof aufgewaschen, absolvierte Kurt Mühlenhaupt zunächst eine Lehre als Modellbauer. Nach seiner Einberufung zur Wehrmacht wurde er im Krieg verwundet. 1943 besuchte er den Kunstkurs von Emmi Stahlmann an der privaten Kunstschule des Westens. In den letzten Kriegstagen abermals als "Krüppel" eingezogen wurde er erneut verwundet, was ihn lebenslänglich prägte. Von 1946 bis 1949 studierte Mühlenhaupt an der Hochschule für Bildende Künste Berlin bei Maximilian Debus. Die Zurückweisung von Karl Schmidt-Rottluff stürzte ihn in eine tiefe Krise, die zur Einweisung in die Nervenheilanstalt Buch führte. Wieder entlassen, bestritt er seinen Lebensunterhalt mit der Tierzucht bis er 1958 einen Trödelladen und im Folgejahr das Künstlerlokal 'Leierkasten' in Kreuzberg eröffnete. Ab 1963 veranstaltete er vor seinem Laden Bildermärkte, aus denen der Kreuzberger Kunstmarkt hervorging. 1965 richtete er sich eine Druckpresse ein und lebte ab 1969 ausschließlich von der Kunst. 1971 gründete Mühlenhaupt zusammen mit Günter Grass, Aldona Gustas, Robert Wolfgang Schnell und Wolfdietrich Schnurre die Gruppe der Berliner Malerpoeten. Er erwarb verschiedene Bauernhöfe, die er als Atelier nutzte und zog 1990 nach Bergsdorf-Zehdenick, wo sich heute das Mühlenhaupt-Museum befindet.
  • Schöpfer*in:
    Kurt Mühlenhaupt (1921 - 2006, Deutsch)
  • Maße:
    Höhe: 36 cm (14,18 in)Breite: 32 cm (12,6 in)Tiefe: 1 cm (0,4 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Berlin, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU2438216443602

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